Johannes Eichenthal fragte Michael Schuster, den Leiter des Depots Pohl-Ströher in Gelenau, wie in diesem Jahr die Osterschau von den Besuchern angenommen wird.
Wie hoch waren die Besucherzahlen bisher?
Michael Schuster: Wir hatten einen sehr guten Start. Bereits am ersten Wochenende vom 17. bis 19. März waren 650 Besucher bei uns und zusammen mit dem darauf folgenden Wochenende waren damit 1500 Gäste im Haus.
Welche Techniken zum Gestalten von Eiern stehen im Mittelpunkt der Sammlung?
Michael Schuster: Bei uns sind Objekte zu sehen, die mit etwa 30 verschiedenen Techniken gestaltet wurden. Am häufigsten verwendeten die Künstlerinnen und Künstler Farben. Dabei sind Acryl-, Aquarell- aber auch Ölfarben. Die damit gestalteten „Gemälde“ und Grafiken zeugen von der Kreativität der Künstler. Darüber hinaus sind ebenso Materialien wie Perlen, Papier, Metall, Glas und Fimo zur Anwendung gekommen. Für diese Techniken und Applikationen werden zahlreiche Fachbegriffe verwendet, die man sich am besten selbst in der Ausstellung erschließt.
Wann hat Frau Dr. Pohl-Ströher begonnen zu Schmuck- und Künstlereier zu sammeln?
Michael Schuster: Frau Dr. Pohl-Ströher begann Mitte der 1980er Jahre künstlerisch gestaltete Ostereier zu sammeln und für sich zu entdecken. Der Trend hin zu „Schmuck- und Künstlereiern“ war erst zehn Jahre zuvor entstanden und es hatte sich eine Szene herausgebildet. Gern besuchte sie die Ostereiermärkte in der Schweiz und in Süddeutschland. Durch den ständigen Zukauf ausgewählter Stücke brachte sie es am Ende auf 2600 ovale Meisterwerke, die nun hier in Gelenau zu bewundern sind.
Welche Sonderaussteller sind neben der Ausstellung von Exponaten aus der Sammlung von Frau Dr. Erika Pohl-Ströher dabei?
Michael Schuster: In diesem Jahr stellen bei uns Helmut Meister (Großniedesheim/Rheinland-Pfalz), Rudolf Kombosch (Günzburg/Bayern), Christine Suckert (Hannover/Niedersachsen) und Andrea Steinel (Gera/Thüringen) aus. Allein Helmut Meister hat etwa 600 Ostereier aus seiner Sammlung mitgebracht. Darunter sind vor allem Künstler, die in der Sammlung Pohl-Ströher nicht vertreten sind.
Welches Zusatzprogramm wird geboten?
Michael Schuster: Ein Sonderbereich sind Ostereier aus dem Grundstoff Holz. An den Öffnungstagen kann man Ostermalern über die Schulter schauen. Im Bereich Historische Kinderfahrzeuge liegt der Schwerpunkt auf Kinderautos aus Frankreich und Deutschland. Frankreich war nicht nur das Land mit den meisten Auto-Herstellern, sondern dort waren auch die meisten Hersteller von Kinderautos ansässig.
Für Familien und Kinder steht das Spielzimmer direkt am Cafébereich zur Verfügung, Suchkarten werden an Kinder ausgegeben und natürlich darf man einige Objekte selbst in Bewegung setzen.
Neu ist die Praxis der Puppendoktorin Myriam Richter in unserem Haus. Ergänzend dazu präsentiert sie ihr Handwerk immer sonntags in der historischen Puppenklinik.
Sehr geehrter Herr Schuster, vielen Dank für das Gespräch.
Johannes Eichenthal
Information
Die Oster-Präsentation ist bis zum 16. April von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Zusätzlich ist in der gesamten Osterferienwoche geöffnet.
Depot Pohl-Ströher, Emil-Werner-Weg 96, 09423 Gelenau
Tel. +49 37297 609985
info@lopesa.de
Im Mironde-Verlag erschien die erste Dokumentation zur Entstehung des Depots Pohl-Ströher. Die Journalistin Ute Krebs erzählt Geschichten von Begegnungen und Begebenheiten und der Fotograf Wolfgang Schmidt vermochte die Vielfalt der Ausstellung in eindrucksvollen Bildern festzuhalten.
Ute Krebs/Wolfgang Schmidt: Das Depot Pohl-Ströher. Volkskunst trifft Spielzeug
Mit einem Geleitwort der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch
23,0 × 23,0 cm, fester Einband, 160 Seiten, 250 z.T. farbige Abbildungen und Fotos
VP 19,95 Euro; ISBN 978-3-96063-043-2
Das Buch ist in jeder Buchhandlung erhältlich oder direkt beim Verlag: https://buchversand.mironde.com/p/das-depot-pohl-stroeher
Link zur Reportage des Regionalfernsehens zur Eröffnung der Osterschau: https://www.youtube.com/watch?v=V01sP8M_dE4