Humus
Reportagen

HUMUS UND HUMASAT 

Die Klärschlammveredlung mit Pyrolyse im Klärwerk des ZV Frohnbach läuft seit dem 28. Januar 2020 im Dauerbetrieb. Der anfallende Schlamm wird vor Ort getrocknet und anschließend zu stark phosphorhaltiger Biokohle verarbeitet. Der Prozess kommt ohne Zufuhr von Primärenergie aus und erzeugt keinen Abfall. Die Biokohle wird von Gärtnern und Landwirten der Region als Anwendungshilfsmittel zum Humusaufbau eingesetzt. Die Biokohle mit dem Markennamen „Humasat“ besitzt nachweislich eine Phosphordüngewirkung, darf aber aus juristischen Gründen nicht als „Düngemittel“ bezeichnet werden, weil sie aus Klärschlamm hergestellt wurde, dessen Eigenschaften sie im pyrolytischen Stoffumwandungsverfahren aber vollständig verloren hat.  Der Phosphor, der aus den Fäkalien der Region stammt, kommt mit „Humasat“ wieder auf die Felder der Region. Damit wird der regionale Stoffkreislauf erhalten. Die dezentrale Veredlung des Klärschlammes ist die Voraussetzung für den regionalen Stoffkreislauf. Dieser strategische Ansatz des ZVF wird auch international beachtet. Die Internetseite des ZVF www.zvfrohnbach verzeichnet etwa 170.000 Zugriffe im Jahr. Einige der Interessenten begnügen sich nicht mit den erhaltenen Informationen, die sie auf der Internetseite und im „making of“ der Anlage erhalten (https://buchversand.mironde.com/p/karin-heinrich-steffen-heinrich-vom-abfall-zum-gartengold-klaerschlammveredlung-mit-pyrolyse). Sie melden sich zu Besuchen im Klärwerk an, um das angelesene Wissen mit der Wirklichkeit in Bezug zu bringen. Im Anhang dokumentieren wir einige der Besuchergruppen, die die Pyrolyse-Anlage 2024/25 in Augenschein nahmen.

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Am 27. Februar 2024 besuchte eine Delegation aus Dänemark den ZVF.

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Bereits am 29. Februar 2024 folgte eine zweite Besuchergruppe aus Dänemark.

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Am 9. April 2024 erschien eine Delegation aus Österreich.

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Am 6. Juni 2024 war eine vierköpfige Delegation aus Melbourne (Australien) angereist, um sich auf der Zentralen Kläranlage des ZVF einen Eindruck von der seit einigen Jahren betriebenen Klärschlammveredlungsanlage zu verschaffen. Dem vom Geschäftsleiter Dr. Steffen Heinrich geführten Rundgang hatten sich noch Gäste aus Tschechien und Bayern angeschlossen.

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Am 18. Juli 2024 besuchte der Geschäftsführer der Ajil Biofuel Sdn. Bhd. aus Malaysia (2. v. re.) und der Chief Operating Officer des Unternehmens Hannes Klobe (2. v. li.) das Zentrale Klärwerk des ZVF, um sich über die Erfahrungen mit der Pyrolyse-Anlage zu informieren.

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Am 5. September 2024, einem heißen Spätsommertag, besuchten eine Delegation aus der österreichischen Südsteiermark (der Region südlich der Landeshauptstadt Graz) und eine Abordnung der Fakultät für Agrar- und Umweltwissenschaft der Universität Rostock die Kläranlage des ZV Frohnbach, um sich über die Anlage und besonders des Verfahren zur Klärschlammveredlung mit Pyrolyse ein Bild zu machen.

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Am 22. Oktober 2024 kam die Verfahrens- und Umwelttechnikerin Antje Belitz aus Minden, um sich über den Betrieb der Pyrolyse-Anlage zu informieren.

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Am 28. November 2024 besuchte eine Delegation der Stadtwerke Schmölln GmbH und eine Abordnung des Zweckverbandes Kommunale Klärschlammverwertung Thüringen (KKT) die zentrale Kläranlage des ZVF in Niederfrohna, um sich über das Pyrolyse-Verfahren Klarheit zu verschaffen.

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Am 23. Januar 2025 beehrten Heinrich Kohl, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue (1. v. li.), Herr Krüger, Klimaschutzmanager beim Landkreis Elbe-Elster, sowie Herr Richter und Kollegen vom AZV Elbe-Floßkanal das Klärwerk des ZV Frohnbach, um sich über die Wirkungsweise der Klärschlammveredlungsanlage zu informieren. 

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Am 3. April 2025 besuchten Armands Skutelis und sein Kollege vom lettischen Recyclingunternehmen „Nordic Plast SIA“ aus Riga den ZVF, eigentlich nur, um sich ihre negativen Vorurteile gegenüber dem Pyrolyse-Verfahren zu bestätigen. Nach der Führung reisten die Herren mit einer völlig neuen Meinung ins Baltikum zurück.

Zwischenzeitlich hatte sich noch Herr Matthias Warmbold vom Frauenhofer IPMS in Dresden der Gruppe angeschlossen. Ihm ging es um die Frage, ob beim Betreiben der Klärschlammveredlungsanlage vielleicht neuartige Sensoren für die Analyse bestimmter Prozessparameter Anwendung finden könnten.  

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Am 7. April 2025 besuchten Gäste von der University of the Free State in Südafrika mit Herrn Prof. Wayne Truter und von der TU Bergakademie Freiberg unter Leitung von Herrn Dr.-Ing. Nils Hoth die ZKA Niederfrohna. Ihr Interesse galt insbesondere der Klärschlammveredlungsanlage. Herr Prof. Truter ist als Vorsitzender des Green Futures Hub auf der Suche nach praktikablen Möglichkeiten, möglichst schnell die fortschreitende Versteppung von Landwirtschaftsfläche zu verhindern oder wieder rückgängig zu machen. Besonderes Interesse zeigten Sie gegenüber den Spurenelementen im Humasat, wie Molybdän und Selen, die für das Gedeihen der Pflanzen wichtig sind. Die Delegation wurde vom Leiter des Klärwerks, Herrn Roland Anders, fachkundig geführt.  

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Am 14. Mai 2025 spazierten die Vorschulkinder der Kindertagesstätte „Pfiffikus“ durch die Anlage. Am meisten waren die jungen Besucher von der Sauberkeit des Wassers am Kläranlagenausgang beeindruckt, denn am Anfang der Führung hatten sie die schlechte Wasserqualität des Kläranlageneingangs mit den gut sichtbaren Fäkalien begutachtet. Geführt wurden die Kinder vom stellvertretenden Abwassermeister Erik Anders.

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Am 15. Mai 2025 reisten Dr.-Ing. Nils Hoth und sein Kollege von der TU Bergakademie Freiberg/Institut für Energie- und Verfahrenstechnik nach Niederfrohna. Dr.-Ing. Hoth forscht zur Behandlung von Grubenabwässern und sein Kollege untersucht die chemische Struktur der Phosphorverbindungen im „Humasat“.

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Am 21. Mai 2025 besuchte eine Delegation der Fachhochschule Brandenburg, eine Abordnung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und Vertreter eines Lausitzer Abwasserzweckverbandes die Pyrolyse-Anlage.

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Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Abwasserzweckverbandes Frohnbach lädt dieser am 13./14. November 2025 zu den ersten „Sächsischen Humustagen“ ein. Die Fachtagung soll sich der regenerativen Landwirtschaft widmen. Eingeladen sind Gärtner, Landwirte, Naturfreunde, Wissenschaftler verschiedener Disziplinen und allgemein interessierte Bürger.

Es wurden vier Schwerpunkte vorgeschlagen

1. Einführung und philosophische Betrachtung zum Thema

2. Erfahrungsberichte aus der landwirtschaftlichen Praxis.

3. Neues aus der Wissenschaft

4. Beiträge von Behörden und Unternehmen

Die Anmeldung zur Tagung ist über https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/zvfrohnbach/beteiligung/themen/1052440 möglich.

Vorschläge für 20-minütige Vorträge erbittet der Zweckverband als E-Mail an die E-Mail-Adresse verband@zvfrohnbach.de. Anmeldeschluss ist der 30. Juli 2025.

Johannes Eichenthal

Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.

One thought on “HUMUS UND HUMASAT 

  1. Lieber Andreas,
    von den beiden Wissenschaftlern der Bergakademie TU Freiberg, die am 15. Mai 2025 bei uns auf der Kläranlage waren, wissen wir nun, daß das Phosphat in unserem HUMASAT hauptsächlich in Form der Minerale WHITLOCKIT und STANFIELDIT vorliegt. Neben Phosphor beinhalten die komplexen Kristalle die Elemente Kalzium, Eisen, Magnesium und Mangan – allesamt Pflanzennährstoffe- bzw. Wasserstoff und natürlich Sauerstoff.
    Man wird wohl jeden Tag klüger. Ob es auch nützt, läßt sich nie mit Bestimmtheit sagen.
    Viele Grüße

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