Sehr geehrter Herr Dr. Eichler, sie haben eben eine dreibändige Reihe mit dem Titel „Literarische Wanderung durch Mitteldeutschland. Sprache und Eigensinn“ vorgestellt. Damit erschließen Sie das Erbe von 800 Jahren Sprach- und Literaturgeschichte. Was war für Sie dabei die wichtigste Frage?
Was soll man lesen? – das ist die entscheidende Frage. Es ist richtig, sich für das traditionelle Buch zu entscheiden, denn es ist immer noch der zuverlässigste Wissensträger. Aber uns steht nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Deshalb kommt unserer Fähigkeit zur Auswahl des richtigen Buches entscheidende Bedeutung zu. Es kann dabei aber nicht um die Festlegung einer verbindlichen Namensliste gehen, wie es Georg Lukács mit dem „Realismus-Kanon“ versuchte. Für jeden Menschen ist zu unterschiedlichen Zeiten ein anderes Buch das wichtigste (Klaus Walther). Zudem ermöglicht ja gerade das Buch den individuellen Zugangs zum Weltwissen. Wir stellen deshalb für die Region Mitteldeutschland einen Leitfaden zur Verfügung, der dem Leser helfen kann, in den Ruinen unserer Bildung und all den ideologischen Trümmern für sich selbst das richtige Buch zu finden.

Warum soll man heute noch traditionelle Bücher lesen?
Wir konstituieren uns als Menschen in bezeichnender Sprache. Aber wir müssen uns ein Leben lang die Sprache aneignen, weil wir nur mit Anlagen geboren werden. Die Überlieferung des sprachlich-literarischen Erbes spielt dabei eine herausragende Rolle. Durch Nachahmung und Übung bilden wir uns zur Humanität. Die bezeichnende Sprache ist unsere Stärke. Gleichzeitig ist die Sprache aber auch unser „Schwachpunkt“. Die Unterhaltungsindustrie hat unsere Bildungsidee in Trümmer gelegt und versucht uns zu unselbstständigen, maschinenkonformen Konsumenten zu machen. Deren „Handlungsanweisungen“ werden mit den Mitteln der mathematischer Logik erarbeitet. Diese Nivelierung bedarf der „Eineindeutigkeit“ des Ausdrucks. Die damit verbundene „künstlich-korrekte“ Sprache ist mit einer Verarmung und Erstarrung verbunden. Das Individuum bedarf dagegen der Selbstaktivierung (Carlfriedrich Claus). Unser sprachlich-literarisches Erbe stellt die Grundlage für die Erschließung des Reichtums der natürlichen Sprache und die Verteidigung unserer Individualität, unseres Eigensinns, dar.

Welche Voraussetzungen braucht der Leser, um Ihren Leitfaden zu verstehen?
Wir gehen einmal von einer weiten Literatur-Auffassung aus, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch selbstverständlich war. D.h. wir zählen neben Lyrik und Prosa auch Bücher über Wissenschaft, Technik, Medizin, Landwirtschaft, Theologie, Philosophie u.a. zur Literatur. Zudem benötigen wir die Liebe zur Weisheit, um den Zusammenhang der Überlieferung unseres literarischen Erbes zu erfassen.

Warum verwenden Sie diesen altmodischen Begriff „Weisheit“?
Liebe zur Weisheit ist die wörtliche Übersetzung von „Philosophie“. Bis etwa 1800 war es auch in Europa noch selbstverständlich, dass Philosophie die Suche nach Weisheit ist und dass man Weisheit nicht „besitzen“ oder festhalten kann. Die Liebe zur Weisheit umfasste die Einheit der Gegensätze Vernunft und Glaube, von Skepsis und Hoffnung. Das war Konsens.
Doch Immanuel Kant übernahm 1781 mit der „Kritik der reinen Vernunft“ von der Naturwissenschaft die, seit Galilei übliche, bloß quantifizierende Methode der mathematischen Logik, um die Dominanz der Theologischen Fakultät an der Universität zu brechen. Er reduzierte Philosophie auf bloß berechnenden Verstand.
Johann Gottfried Herder kritisierte seinen ehemaligen Lehrer mit der „Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft“ (1799) grundsätzlich. Aber Kant setzte sich mit seinem Ansatz an den Universitäten durch, auch weil er den europäischen Zeitgeist traf. Mit dem bloß berechnenden Verstand, dem „Kalkül“ beherrschte Europa seit dem 15. Jahrhundert die Natur und die anderen Kulturen. Kant gab diesem Zeitgeist quasi die „philosophische Weihe“. Die Universitäten übernahmen diese Intellektualphilosophie, auch Georg Friedrich Wilhelm Hegel und Karl Marx. Selbst protestantische Theologie-Professoren waren von Kant begeistert.

Hatte diese Kant-Herder-Kontroverse eine Vorgeschichte?
Johann Gottfried Herder fasste bereits 1784 im ersten Teil der „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ auf verständliche Weise den Stand der Wissenschaften seiner Zeit zusammen. Die erste Kapitelüberschrift Herders lautete: „Unsere Erde ist ein Stern unter Sternen“. Das ist ein Zitat Nikolaus von Kues’. Herder zeigte, in Anlehnung an Gottfried Wilhelm Leibniz, dass man, um ein organisches System, wie die Erde, theoretisch erfassen zu können, gleichzeitig vom Ganzen und vom Einzelnen ausgehen muss. Deduktion und Induktion in eine Gegenbewegung bringen. Die Naturwissenschaft verharrte dagegen bei der induktiv-empirischen Quantifizierung des Einzelnen. Damit ist das „Ganze“ nicht adäquat erfassbar. Man braucht als Ergänzung die Intuition und die Meditation, um auch deduktiv vorgehen zu können. Hier wird deutlich, dass sich Vernunft und Glaube, Skepsis und Hoffnung, Induktion und Deduktion selbstbeschränkend ergänzen.
Immanuel Kant hatte bereits 1785 in der Jenaer „Allgemeinen Literaturzeitung“ anonym die „Ideen“ seines ehemaligen Studenten oberlehrerhaft gerügt und wiederholte dann bis 1786 die Verrisse. Sein aufschlussreiches „Argument“ war, dass er bei Herder die Prinzipien der mathematischen Logik, die er mit „dem Denken“ gleichsetzte, vermisse. Aber mit der von Kant verwendeten Logik ist eben nur die Folgerichtigkeit der Ableitung bereits bekannten Wissens nachweisbar, nicht die Wahrheit eines organischen Systems.
Herder gelang dagegen mit den „Ideen“ erstmals eine Darstellung der Menschheitsgeschichte als Teil des Universums und der Erde als eines organischen Systems, als eines Lebewesens. Bis 1791 erschienen weitere drei Bänden. Doch die Zensur-Bedingungen verschlechterten sich nach der französischen Revolution gravierend, so dass Herder keinen fünften Band der „Ideen“, der bis in die Gegenwart führen sollte, veröffentlichte. Herders „Ideen“ wurden vorwiegend von jungen Leuten begeistert gelesen. Karoline von Günderrode war z.B. eine solche Leserin. Herders Text wurde im 19. Jahrhundert Gemeingut und ohne die Angabe des Verfassernamens sehr oft zitiert. So hatte es sich Herder auch vorgestellt.

Warum veröffentlichte Herder trotz seines epochalen Werkes noch diese „Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft“?
Ich kann es nur vermuten. Der Kantsche Ansatz einer „reinen Vernunft“, der Reduktion von Vernunft auf „berechnenden Verstand“, stellte den Bruch mit der mehrtausendjährigen Tradition in der Philosophie dar. Herder versuchte darauf hinzuweisen, dass diese Intellektualphilosophie in eine Sackgasse führt. Aber die Universitätsphilosophie marschierte im Gleichschritt in diese Sackgasse. Ich kann mir vorstellen, dass Herder daran verzweifelte und dass seine „Metakritik“ ein Ausdruck dieser Verzweiflung war. Er ahnte sicher auch, dass Kritik nie etwas bewirkt, dass Kritik eigentlich nur der Selbstvergewisserung dient.
Der Schwächen der Universitäten war sich Herder eh bewusst. Von deren „fabrikmäßiger“ Ausbildung von „Philosophen“ hielt er nichts. Herder war grundsätzlich der Meinung, dass die Philosophie in Kreisen von Liebhabern besser aufgehoben ist. Zudem müsse jeder, der sich die allgemeinen Grundlagen der Überlieferung aneignete, die Philosophie unter den konkreten Lebensbedingungen anwenden. Erst mit der Anwendung werde die Erbeaneignung vollendet. Doch Anwendung erfordere eine eigenständige Leistung. Jeder verständige Mensch könne deshalb, so Herder, seine eigene Philosophie entwickeln. Noch heute verströmt Herders Denken den Geist der Selbstaktivierung.

Wurde Herders Philosophie nach seinem Tod vergessen?
Sein Name wurde vergessen. Aber 100 Jahre nach Herders Tod entdeckte Walther Rathenau die errungenen Positionen Herders neu. Er vermochte die Gegensätze Glauben und Vernunft, Hoffnung und Skepsis zu verbinden. Das war ihm auch möglich, weil im Judentum die Hebräische Bibel immer auf der Grundlage der Weisheit gelehrt wurde, weil die Weisheit nie verdrängt wurde, wie im Protestantismus. Rathenau setzte die Herdersche Kant-Kritik unter neuen Bedingungen fort: Aus der Verbindung von Industrie und Vernunft sei etwas entstanden, das er „Mechanisierung“ nannte. Das sei eine materielle Gewalt, die unser gesamtes Leben mit der Forderung nach „Effizienz“ durchdringe und zum Teil einer Maschinerie, einer „Zusammenfassung der Welt zu einer unbewussten Zwangsassoziation, zu einer lückenlosen Gemeinschaft der Produktion und Wirtschaft“ macht (Von kommenden Dingen, S. Fischer-Verlag. Berlin 1917, S. 35). Dieser Prozess sei ein „dumpfer Naturvorgang“, der „unter der Maske der Zivilisation auf primitive Menschheitszustände hinstrebe“ (Ebenda S. 38 ff.).
Rathenau stellte die Frage, wer ein Gegengewicht zur Mechanisierung entwickeln könne. Seine Antwort lautetet: Der doktrinäre Sozialismus kann es nicht, weil er nur materielle Kräfte kenne. Gegen die materielle Gewalt der Mechanisierung helfe aber nur eine geistige Kraft. Die Kirchen können auch nicht helfen, weil sie einen Wohlfühlglauben anhingen. Die Intellektualphilosophie könne nicht nur nicht helfen, sie beschleunige die Mechanisierung sogar, sei ein „Motor“ der Mechanisierung.
Rathenau sah in der Stärkung unserer Seelenkräfte eine Möglichkeit zur „Durchgeistung der mechanischen Ordnung“, um das „blinde Spiel der Kräfte zum vollbewußten, freien und menschenwürdigen Kosmos“ gestalten zu können (Ebenda, S. 38 ff.).
Trotz aller Ähnlichkeit, so Rathenau, werde die Frage heute anders gestellt als im antiken Christentum oder im mittelalterlichen Kloster: „Wir wollen die gerechte Form des Lebens finden, die den Seelenweg der Menschheit öffnet. Dieser Weg aber verlangt organische Entfaltung, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung“ (Ebenda, S. 68).
Für die Erlangung der Selbstverantwortung verwies Rathenau auf die „schauenden Kraft der Seele“. Dieser Ausdruck geht auf Meister Eckharts Formulierung „schauendes Leben“ zurück, mit dem dieser die Verbindung eines aktiven Lebens mit Meditation bezeichnete: „Nicht die Philosophie des Intellekts hat uns den alten neuen Doppelweg zu Welt und Gott gewiesen, sondern die schauende Kraft, die vordem viele Namen hatte und die uns seelische Einsicht heißen soll. Sie wird das alte Erbe der Menschheitsführung übernehmen, die die Religion verlor und die Intellektualphilosophie nicht ergriff.“ (Ebenda, S. 226).
Die Fähigkeit zur Selbstverantwortung erfordert, so Rathenau, „reale Phantastik, Entschlußkraft, Wagemut und jene Verbindung von Skepsis und Optimismus, die auf einfache Naturen sinnlos und widerwärtig wirkt …“ (Ebenda, S. 348).

Gab Rathenau Herder auch als exakte Quelle an?
Nein. Rathenau setzte zwar Herders Kritik an der Intellektualphilosophie fort, gab aber in seinem essayistischen Buch „Von kommenden Dingen“ grundsätzlich keine Quellen an. Ich vermute, dass Rathenau in seinem Studium bei Wilhelm Dilthey auf Herdersches Denken aufmerksam wurde. Doch schon dieser gab oft keine Quelle an. So formulierte Dilthey auch ein wichtiges Moment seiner organischen Geschichtsauffassung ohne Quellenangabe: „Eine Welt neuer Begriffe tritt so mit dem Römervolke über den Horizont des geschichtlichen Bewusstseins. Es ist, als ob ein neuer Erdteil aus dem Meere auftauchte.“ (Wilhelm Dilthey: Aufsätze zur Philosophie. Hrsg. Marion Marquardt. Union Verlag. Berlin 1986, S. 45). Der Gedanke stammt aus Herders „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“. Dort heißt es: „Jede dieser Untersuchungen führet uns auf eine so genaue Zusammenkettung der Umstände, daß man Rom zuletzt nach der Weise jener Morgenländer als ein Lebendiges betrachten lernt, das nicht anders als unter solchen Umständen am Ufer des Tiber wie aus dem Meer aufsteigen, allmählich den Streit mit allen Völkern seines Weltraums zu Lande und zu Wasser lernen, sie unterjochen und zertreten, endlich an die Grenzen seines Ruhms und den Ursprung seiner Verwesung in sich selbst finden können, als den es wirklich gefunden hat.“ (Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. In Johann Gottfried Herder Werke in 3 Bänden. Carl Hanser Verlag Hrsg. Wolfgang Pross. München/Wien 2002, Bd. 3/1, S. 573). Herder macht mit dem Bild des Auftauchens und Versinkens von Hochkulturen aus dem Ozean der Geschichte deutlich, dass es keine abstrakt-lineare „Logik der Geschichte“ oder einen „geheimen Plan der Vorsehung“ geben kann, sondern, dass jede geschichtliche Stufe und jede Form menschlichen Daseins als eine „Naturerzeugung“ aus den konkreten Umständen zu begreifen ist und damit einen Selbstwert besitzt. Ricarda Huch, Franz Boas, Hans Freyer, Fernand Braudel, Marshall Sahlins u.a. führten diesen Ansatz weiter. Aber die Überlieferung geht oft verschlungene Wege. Hans Freyer glaubte, dieser Gedanke stamme von Dilthey. Fernand Braudel glaubte, dieser Satz stamme von Hans Freyer usw.

Wer setzt heute das Werk Rathenaus fort?
Das Werk Rathenaus ist heute noch weitgehend unbekannt. Die 1967 begonnene Gesamtausgabe ist noch nicht abgeschlossen und Rathenaus Leistung als Philosoph wird von den Herausgebern noch immer nicht erkannt.
Lewis Mumford veröffentlichte 1964 das Buch „Der Mythos der Maschine“ mit einem ähnlichen Ansatz, ohne Rathenaus Werk zu kennen. Rudolf Bahros „Logik der Rettung“ von 1979 ist leider ebenfalls ohne Kenntnis der Werke Rathenaus entstanden. Auch der verstorbene Papst Franziskus, der in seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ von 2015 an der Thematik anknüpfte, kannte dem Anschein nach das Werk Rathenaus nicht. Die zentrale Argumentation stimmt aber bei Rathenau, Mumford, Bahro und Franziskus überein: die Menschheit muss sich wieder in den Naturkreislauf einordnen. Um sich in den Naturkreislauf einordnen zu können benötigt die Menschheit ein Bild vom Naturkreislauf. Dem stehen die Überspezialisierung der Wissenschaften und ihre Methoden entgegen. Die Zahl der akademischen Ausbildungsdisziplinen beträgt heute etwa 15.000, ohne dass in der herrschenden Universitäts-Struktur die Naturzusammenhänge berücksichtigt werden können. Zudem dominiert in den Erklärungsversuchen von Naturprozessen immer noch die Reduktion auf chemische oder physikalische Gesetze. Damit kann man jedoch die Besonderheiten von Lebensprozessen und des Lebewesens „Erde“ nicht begreifen.

Wie geht es weiter?
Nach mehr als 200 Jahren Dominanz der Intellektualphilosophie müssen wir wieder zur breiten Grundlage der Weisheit zurückgehen, um unsere Selbstaktivierung beginnen zu können. Dabei bieten die ideologischen Trümmer und Ruinen unserer Bildung, von denen wir umgeben sind, ausreichend Material (Carlfriedrich Claus). Wir müssen auch alles das neu erschließen, was die Intellektualphilosophie verworfen, ausgegrenzt und ignoriert hat. Dabei kann uns die Geschichte der Weisheit in Mitteldeutschland als Leitfaden dienen. Mechthild von Magdeburg war die erste Philosophin, die die Gegensätze Vernunft und Glauben in einem deutschsprachigen Traktat zu vereinigen vermochte. Der „erste deutsche Philosoph“ war also eine Frau.
In den anderen Kulturen hat es die strikte Trennung von Glaube und Vernunft, wie sie in Europa in den letzten 500 Jahren vollzogen wurde, nicht gegeben. Wir erschließen mit dem Zurückgehen auf die Weisheits-Tradition auch so notwendige Verständigungsmöglichkeiten mit den anderen Kulturen und Religionen.
Sehr geehrter Herr Dr. Eichler, vielen Dank für das Gespräch.
Johannes Eichenthal

Information
Andreas Eichler: Literarische Wanderung durch Mitteldeutschland. Sprache und Eigensinn 3. Von Thomas Mann bis Gundermann: https://buchversand.mironde.com/p/andreas-eichler-literarische-wanderung-durch-mitteldeutschland-t-3-von-thomas-mann-bis-gundermann
Andreas Eichler: Literarische Wanderung durch Mitteldeutschland: Teil 1 bis 3: https://buchversand.mironde.com/p/eichler-literarische-wanderung-durch-mitteldeutschland-teil-1-3
Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.
Bild und Text dieser LitteratA sind, wie das große, vierbändige Werk von Andreas Eichler: „Literarische Wanderung durch Mittel-deutscland“ – Sprache und Eigensinn höchst beeindruckend Wie oft und mit welcher Ehrfurcht beschritt ich Ruinenfelder, wie hier im Bild, die noch heute den Geist der Antike atmen. Dabei denke ich an so große Persönlichkeiten wie beispielsweise Galenus von Pergamon, von dem die fundamentale Erkenntnis stammt: „Auf die Dosis kommt es an!“ Dass seither 2500 Jahre vergangen sind,
Die Tragödie besteht darin, dass immer mehr „verloren geht.
Dass der Beitrag auch an Mechthild von Magdeburg erinnert, ist dem Philosophen Dr. Andreas Eichler außerordentlich zu danken.
Ihr ars.
Lieber Andreas,
mit dem vorliegenden Interview wird ein großes dreibändiges Werk nur ansatzweise umrissen werden können.
Vieles erschloss sich mir beim Lesen der Bände in ganz anderem Licht, als es mir im Bildungssystem der 70er und 80er Jahre vorgetragen wurde. Den Begriff „Selbstaktivierung“ finde ich hervorragend geeignet, um das zu beschreiben, was für jeden von uns Erdenbürgern zu tun ist. Du hast mir u. a. mit den Passagen von Meister Eckhart, Herder und Rathenau viele neue Fenster geöffnet. Schade, dass solch ein Interview nicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu hören ist. Es wäre eine Bereicherung.
Auch ein Dank an Birgit für die hervorragende grafische Umsetzung.
Es ist Literatur, die man gelesen haben sollte.
Mit großem Dank
Michael