Noch am Abend des 2. Mai hatte kalter Regen unsere Stimmung gedrückt. Um so freudiger begrüßten wir den sonnigen 3. Mai. Das war ein Tag. So soll der Frühling früher gewesen sein … Was macht man an einem solchen Tag? Nach Weimar, nach Weimar!
Wir biegen gerade noch rechtzeitig in die Schillerstraße ein, schnell die Treppen hinauf in die Galerie Hebecker. Die letzten Worte der Ansprache im Ohr sehen wir uns die Ausstellung an, bewundern die meisterhaften Techniken und die subtilen Motive.
Die Eröffnungsgäste verabschieden sich einer nach dem andern und wir können uns ganz den Bildern widmen.
Die Ausstellung versammelt graphische Einzeldrucke und Mappenwerke unter anderem von Gerhard Altenbourg (1926–1989), Carlfriedrich Claus (1930–1998), Fritz Cremer (1906–1993), Heinrich Ehmsen (1886–1964), Ernst Hassebrauk (1905–1974), Bernhard Heisig (1925–2011), Wolfgang Mattheuer (1927–2004), Alfred Traugott Mörstedt (1925–2005), Gerhard Kurt Müller (*1926), Rolf Münzner (*1942), Uwe Pfeifer (*1947), Hans Theo Richter (1902–1969), Lothar Sell (1939–2009), Willi Sitte (1921–2013), Horst Strempel (1904–1975), Herbert Tucholski (1896–1984), Werner Tübke (1929–2004), Werner Wittig (*1930), Baldwin Zettel (*1943).
Hier ist ein großer Teil der Künstler versammelt, die in der bildenden Kunst Ostdeutschlands Rang und Namen haben. Aber hier entdeckt man auch Namen, die in keinem der beiden deutschen Staaten eine Heimat fanden.
In der Ausstellung fallen uns besonders zwei Arbeiten von Carlfriedrich Claus ins Auge ….
… dem Magus im Erzgebirge, Graphiker, Dichter und Philosoph.
Diese Arbeit von Herbert Tucholski zieht uns völlig in ihren Bann.
Kommentar
Die Galerie Hebecker demonstriert mit dieser Ausstellung, dass sie die vom Galeriegründer Michel Hebecker gestiftete Tradition weiterführt. Zugleich wird wieder einmal deutlich, dass relativ kleine private Galerien oft einen Beitrag zum allgemeinen Kulturleben erbringen, der weit über ihr »Körpergewicht« hinausgeht. Der Familie Hebecker sei deshalb an dieser Stelle für ihr Engagement gedankt.
Johannes Eichenthal
Information
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Juni 2014 zu sehen.
Galerie Hebecker, Schillerstraße 18, 99423 Weimar
info@hebecker.com
www.hebecker.com