Reportagen

GERT HOFMANN ZUM 90.

Wir freuen uns, Ihnen einen Beitrag unseres Herausgebers Andreas Eichler vorstellen zu können. Johannes Eichenthal

Gert Hofmann, einer der meistübersetzten deutschen Dichter der 1970 bis 1990er Jahre, wurde am 29. Januar 1931 in Limbach, einem Ortsteil des heutigen Limbach-Oberfrohna, geboren. Die Sprachmelodie seiner Heimat prägte den Weltbürger Gert Hofmann bis an sein Lebensende. In seiner Dissertation plädierte er für die »Dramatisierung des Romans« in Anlehnung an Henry James und Thomas Mann. In der Novelle »Die Rückkehr des verlorenen Jakob Michael Reinhold Lenz nach Riga« wird Hofmanns herausragende Leistung als deutscher und europäischer Dichter und Erzähler eindrucksvoll deutlich.

Das Geburtsjahr Gert Hofmanns liegt am Ende einer beispiellosen Entwicklung der sächsischen Industrie. Bereits im 18. Jahrhundert exportierten Limbacher Unternehmer Strümpfe und Handschuhe in alle Welt. Zwischen 1830 und 1930 verzehnfachten sich die Bevölkerungszahlen in Sachsen. Aus ganz Europa und Deutschland kamen Menschen, um hier Arbeit zu finden. Chemnitz und die Kleinstädte seiner Umgebung verschmolzen zu einer gigantischen Fabrik. Die Stadtsilhouetten wurden von hunderten Industrieschornsteinen geprägt. Selbst noch in Hinterhäusern wirkte man an der textilen Produktion. Die Maschinen entstanden gleich nebenan, in der Nachbarfabrik. Mit den Jahren bestimmte der Rhythmus der Industrie das gesamte Leben der Städte und Dörfer. Morgens strömten tausende und abertausende Menschen in die Fabriken. In den 1920er Jahren verdrängte eine internationale Massenkultur die bürgerlich-paternalistischen Kultur des 18./19.Jahrhunderts. Fremdsprachenkenntnisse wurden für die Geschäftskommunikation unumgänglich. Im 1927 eröffnete Limbacher Apollo-Kino saßen Fabrikanten und Fabrikarbeiter nebeneinander und sahen sich Filme aus Babelsberg oder Hollywood an.

Am 24. März 2011 las Wolfgang E. Herbst Silesius (li.), von dem kongeniale Grafiken zum Hofmannschen Text stammen, aus der Lenz-Novelle auf der Buchmesse in Leipzig

Gert Hofmann war nicht der einzige bedeutende Literat seiner Generation, der aus dieser Region hervorging. Vier Jahre vor ihm wurde in Limbach Werner Mittenzwei (1927–2014) geboren. Der in Eppendorf geborene Heiner Müller (1929–1995) verbrachte einige Jugendjahre in Bräunsdorf (heute Ortsteil von Limbach-Oberfrohna). Der in Chemnitz geborene Peter Härtling (1933–2017) lebte einige Jahre mit seinen Eltern im nahen Hartmannsdorf. 

Am 18. April 2011 las Wolfgang W. Herbst Silesius aus der Lenz-Novelle in der Limbacher Gaststätte STADT WIEN

Gert Hofmann wurde 1931 in einem Haus an der Limbacher Kreuzstraße (heute Paul-Seydel-Straße) geboren. Gegenüber befindet sich noch heute eine Konditorei, in der sein Onkel eines der ersten Limbacher Stummfilmkinos betrieb, ehe er das Apollo-Kino erbaute. Gegenüber der Konditorei liegt die Gaststätte »Stadt Wien«. Hier waren die Großeltern Hofmanns Stammgäste. Die Großmutter stammte aus Wien. Seine Eltern hatten sich getrennt, den Vater lernte er nicht kennen. Mit der Besetzung Limbachs durch Angehörige der 3. US-Armee am 14. April 1945 endete die Kindheit Gert Hofmanns. In den Wirren der Nachkriegszeit inhaftierte die spätere sowjetische Besatzungsmacht den Jugendlichen Gert Hofmann für einige Tage und anschließend wurde er von der Schule verwiesen. Jedoch gelang ihm trotzdem die Aufnahme in die renommierte Leipziger Fremdsprachschule. Dort legte er gleichzeitig die Übersetzter- und Dolmetscher-Prüfungen in Englisch und Russisch ab. Die normalen Schüler hatten schon mit einer Sprache Mühe. Hofmann galt als Genie. Nach dem Abitur nahm er in Leipzig ein Studium auf. Berühmte Hochschullehrer unterrichteten damals an der Leipziger Universität. (Hofmann nennt: Frings, Korff und Krauss) Aber nach einem Jahr flüchtete Hofmann in den Südwesten der Bundesrepublik, nach Freiburg im Breisgau. Auch hier berühmte Namen der Hochschullehrer (Hofmann nennt: Bergstraesser, Heidegger und Heuer). Nach dem Studienabschluss formulierte Hofmann innerhalb weniger Wochen sein literarisches Selbstverständnis als Dissertationsschrift unter dem lapidaren Titel »Interpretationsprobleme bei Henry James«. Mit Henry James und Thomas Mann geht Hofmann davon aus, dass es nicht mehr möglich ist, einen Roman im klassischen, epischen Sinne zu schreiben. Er zitiert Thomas Mann: »Heute wird alles als Roman bezeichnet, was garantiert keiner ist.« Die Dramatisierung des Romans zeigt den Ausweg. Mit der Korrektur der bloß beschreibenden Epik verbunden ist der Verzicht auf Aktualismus. Der Künstler solle sich ein Sujet aus der jüngsten Vergangenheit suchen, was nicht mehr existiert, an das sich die Leser jedoch noch erinnern. Folgerichtig lehnt Hofmann das autobiographische Gehabe konsequent ab. Die Struktur seiner Werke wird von Dialogen gestiftet. Die Mehrdeutigkeit der Sprache soll beim Leser Assoziationen befördern. Der Schriftsteller ist ein Sprachschöpfer. Das Motto des Erzählens lautet: Es hätte so gewesen sein können! 

Im STADT WIEN hatte sich ein sachkundiges Publikum versammelt

Über viele Jahre wagte Hofmann selbst keinen Prosatext zu veröffentlichen. Er konzentrierte sich auf Hörstücke, Hörspiele, Fernsehspiele und Theaterstücke. In den Jahren 1960–1992 wurden 43 Hörspiele Gert Hofmanns von deutschen und internationalen Radiosendern z.T. mehrfach produziert und gesendet, sieben Theaterstücke aufgeführt und vier Fernsehspiele gesendet. 

Gert Hofmanns Theaterstücke wurden u.a. von Helmut Qualtinger und Ivan Nagel inszeniert.

Erst Ende der 1970er Jahre wandte sich Hofmann Romanen und Erzählungen zu. Die Legende sagt, dass ein Hörspiel Thomas Bernhardts im Autoradio der Anlass gewesen sein soll. Innerhalb von 14 Jahren verfasste Hofmann in ungeheurer Arbeitsintensität sein Prosawerk. In Interviews sagte er, dass er er einen Zwang spüre, bestimmte Dinge aufschreiben zu müssen, zum Teil fühle er sich »wie gehetzt«.

Am 11. November 2011 las Wolfgang E. Herbst aus der Lenz-Novelle auf der Buchmesse in Wien. Die Veranstaltung wurde vom Literatur-Chef des Wiener STANDARD, Stephan Gmünder (li.), moderiert

Nach Gert Hofmanns Worten sind Kindheit und Jugend Voraussetzungen für das Schaffen eines Schriftsteller, doch erwartet der Leser vergeblich auf einen »Heimatroman« aus seiner Feder. Im Gegenteil. Er entwickelte im Roman »Der Kinoerzähler« sehr glaubhaft, aus der Sicht des Enkels, eine Fiktion, wonach sein Großvater der Stummfilm-Kinoerzähler des Limbacher Apollo-Kinos gewesen sei. Doch im Geburtsjahr Gert Hofmanns war das Apollo-Kino bereits auf den Tonfilm umgestellt. Einen Kinoerzähler mit dem Namen Karl Hofmann gab es aber auch vorher nicht. Bezeichnend ist, dass Hofmann selbst in dieser Fiktion Straßen- und Ortsnamen aus Limbach und Umgebung verfremdet. In der Erzählung »unsere Eroberung«, »Das Glück«, Veilchenfeld« und »Die Denunziation« wird in dieser Weise immer wieder auf die Stadt L. (Limbach) angespielt. 

Die Verwurzelung in der der deutschsprachigen literarischen Erbschaft geht bei Hofmann mit der aktiven Aneignung des europäischen Erbes einher. Bereits als Student in Leipzig las er russische, französische und englische Klassiker im Original. Hofmann ging davon aus, dass künstlerische Individualität nur dem möglich ist, der sich seine kulturelle Erbschaft aneignet.

Am 29. April 2014 las Siegfried Arlt, der Vorsitzende der Chemnitzer Goethe-Gesellschaft, im Limbacher STADT WIEN die vollständige Lenz-Novelle

In den Novellen kommen Hofmanns Stärken am deutlichsten zum Ausdruck. In der »Die Rückkehr des verlorenen Jakob Michael Reinhold Lenz nach Riga« behandelt Hofmann, anders als Georg Büchner, der in seiner berühmten Novelle »Lenz« die Wanderschaft des Dichteres thematisierte, in zwölf kurzen Kapiteln nur einen Tag im Leben des Lenz: den 23. Juli 1779. An diesem Tag kehrte Lenz nach elfjähriger Abwesenheit in seine Geburtsstadt Riga und in sein Vaterhaus zurück. Doch hier beginnt die Verstörung. Der Vater, der eben zum Generalsuperintendent von Liveland gewählt worden war, will gerade das alte »Vaterhaus« verlassen und in ein neues Haus, »eigentlich ist es ein Palast«, ziehen. Lenzens Mutter verstarb in der Zeit seiner Abwesenheit. Der Vater hat eine neue Frau. Anders als in der biblischen Geschichte wird der »verlorene« Sohn vom Vater jedoch nicht freudig empfangen. Im Gegenteil. Er antwortet dem Sohn nicht einmal auf seine zahlreichen Anreden. Es bleibt daher nur ein Monolog des Sohnes. Schließlich gipfelt die Novelle im 6. Kapitel in Lenzens Ruf an den Vater: »Verzeihen Sie, es fehlt hier ein Gedanke, es fehlt hier ein Wort. Ich saß auf dem Stein und … ich saß auf dem Stein …. jetzt ist es fort, das Wort! Schauen Sie, es ist zwar nur ein Wort, aber trotzdem! Wo ist es denn hin, das Wort? Haben Sie das Wort vielleicht? Herr Vater, bitte geben Sie mir das Wort zurück, ich will Ihnen auch dankbar sein. Sie haben das Wort doch? Was machen sie denn mit dem Wort? Wo haben Sie denn das Wort?«

Das Publikum lauschte über zwei Stunden der Lesung des Hofmannschen Textes

Die Formulierung erinnert an den berühmten Beginn des Johannis-Evangeliums: »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.« Hofmann macht deutlich, dass Lenz die Sprache zur Selbstbehauptung gegenüber dem übermächtigem Vater und gegenüber den Zumutungen des Lebens dient.

Die Monologe Lenzens sind ein Meisterstück Hofmanns. Er vermag die paranoide Befangenheit mit der erstaunlichen Klarsicht seines Helden, der die »widernatürlichen Lebensverhältnisse« des gleichzeitig fast ehrfürchtig respektierten Vaters erfasst, in einer verstörenden Weise darzustellen. Lenz durchschaut die Anmaßung des protestantischen Geistlichen, der sich als Gott wähnt, der auf die Gemeinde »herabpredigt«. Aber Hofmanns Sprache ist frei von jeglichem »Moralisieren«. Für viele Leser verstörend bleibt jedoch, dass Hofmanns Sprachvermögen Assoziationen zu ihren eigenen Verfehlungen, Fehlleistungen und Versagen freisetzt. 

Doch Hofmann verfügt über das Selbstbewusstsein einer sanften Vernunft, die keine Sieger kennt, die deshalb auch keiner »Verurteilungen« bedarf. Mit Recht rühmen Michael Hamburger, Christopher Middleton und Klaus Walther diesen, in der deutschsprachigen Literatur singulären Stil Gert Hofmanns.

Eine junge Generation wird Gert Hofmanns Werk neu entdecken. In seiner Geburtsstadt wird, auf Beschluss des Stadtrates, der Stadtbibliothek am 29. Januar 2021, anlässlich des 90. Geburtstages Gert Hofmanns, der Name »Stadtbibliothek Gert Hofmann« verliehen.

Andreas Eichler 

Copyrigth Foto: Ursula Hasenkopf (München)

Informationen zur Biographie 

Gert Hofmann wurde am 29. Januar 1931 in Limbach bei Chemnitz geboren 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht inhaftiert und in der Folge von der Schule entfernt. Danach absolvierte er eine Setzer-Lehre und nahm privaten Sprachunterricht. Er wohnt bei seiner Großmutter. 

1948–49 Besuch der Leipziger Sprachschule (Abschluss mit drei Diplomen) 

1949–50 Abitur am Leipziger Petri-Gymnasium 

1950–51 Studium der Slawistik an der Universität Leipzig 

1951–57 Studium Englisch, Deutsch, Französisch, Soziologie an der Universität Freiburg/Breisgau. Erste literarische Arbeiten. 

1955 Heirat mit Eva Thomas

1957 Lektor an einem Gymnasium in Toulouse

1957 Promotion mit einer Arbeit in Anglistik: »Interpretationsprobleme bei Henry James«. Gleichzeitig Hörstücke und Hörspiele für den Rundfunk 

1958 Assistent am Anglistik-Seminar und später Dozent im Studium Generale der Universität Freiburg

1961–63 Tätigkeit als Germanistik-Dozent des DAAD an Universität Bristol /GB

1963–65 Germanistik-Dozent in Edinburgh/GB

1965–67 Aufenthalt in den USA (Harkness Fellowship)

1967–71 Germanistik-Doznt an Universität Edinburgh

1971–81 Germanistik-Dozent in Ljubljana/Jugoslawien. Die Familie wohnte im österreichischen Klagenfurt 

1979 erster Prosaband veröffentlicht: »Die Denunziation«. Es folgen »Die Fistelstimme« (1980), »Fuhlrotts Vergesslichkeit« (1981), Gespräch über Balzacs Pferd« (1981), »Auf dem Turm« (1982), »Unsere Eroberung« (1985), »Der Blindensturz« (1985), »Die Weltmaschine« (1986), »Veilchenfeld« (1987), »Vor der Regenzeit« (1988), »Der Kinoerzähler« 1990), »Tolstois Kopf« (1991), »Das Glück« (1992), »Die kleine Stechardin« (1994 postum). 

1981 gab Gert Hofmann seine Dozenten-Tätigkeit auf und wurde freier Schriftsteller 

1982 Umzug nach Erding bei München 

1984 Writer in Residenz am Oberlin College/Ohio

1986 Writer in Residence an der Universität Austin/Texas

Am 1. Juli 1993 verstarb Gert Hofmann in Erding. Er hatte bis zuletzt an dem Lichtenberg-Roman »Die kleine Stechardin« gearbeitet. (Der 1. Juli ist der Geburtstag von Johann Christoph Lichtenberg.) 

Gert Hofmann erhielt internationale Hörspielpreise: 1969 von Radio Prag, 1973 von Radio Ohrid, 1980 den Prix Italiana von RAI und 1983 den deutschen Hörspielpreis der Kriegsblinden.

Gert Hofmann erhielt u.a. den Harkness Award 1965 (verbunden mit einem Zwei-Jahres-Stipendium in den USA, G.H. weilte mit Familie ein Jahr in Yale/New Haven und ein Jahr in Berkeley/Kalifornien), den Ingeborg-Bachmann-Preis 1979, den Alfred-Döblin-Preis 1983, den Medienpreis »Rotes Tuch« der Jungsozialsten Berlin-Zehlendorf 1986, den Literaturpreis der Stadt München 1993. 

Stimmen über Gert Hofmann 

Michael Hamburger: »Sein Mitleid besteht in diesem Einfühlungsvermögen, das sich jedoch nirgends an der Oberfläche zeigen darf. Das wäre nur Ablenkung vom Wesentlichen und ein Verfallen in Sentimentalität.«

Christopher Middleton: »Erzählerstimme oder -stimmen erzählen die ganze Welt – alles geht hervor aus dem Aufruhr, der Genauigkeit, der Unmittelbarkeit von Hofmanns Stimmen« (Christopher Middleton) 

Klaus Walther: »Ein Erzählstil, der in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart seinesgleichen sucht …«

In der Edition Kammweg des Mironde Verlages als Band 8 erschienen:

Gert Hofmann: Die Rückkehr des verlorenen J. M. R. Lenz nach Riga 

Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Klaus Walther

Engl. Broschur, 12,4 × 18,6 cm, 2010, 64 S.

Mit Illustrationen von Wolfgang E. Herbst Silesius

Verkaufspreis: 9,50 €

ISBN 978-3-937654-44-7

Zur Bestellung im Mironde Buchversand:

https://buchversand.mironde.com/epages/es919510.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es919510/Products/978-3–937654-44-7

Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.

One thought on “GERT HOFMANN ZUM 90.

  1. Ich möchte Andreas Eichler für seinen ausführlichen Beitrag danken. Das Wesentliche wurde hervorgehoben und mit gut ausgewählten Fotos ergänzt. Ich durfte Gert Hofmann persönlich kennen lernen. In seiner bescheidenen Art würde er sich über diese Würdigung sicher freuen. Durch die jetzige Situation war es dem Freundeskreis und seinen Bewunderern leider dieses Jahr nicht möglich wie geplant, sich in den historischen Räumen der ehemaligen Gaststätte „Stadt Wien“ zu einer kleinen Erinnerungsstunde zu treffen. Die „Gert Hofmann Ecke“ im Privatmuseum „HoyersHeimatHaus“ und Namensgebung der Stadtbibliothek werden die Persönlichkeit Gert Hofmann für die Zukunft erhalten.
    Sigfrid W. Hoyer

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