Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Essay

Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.

Ein warmer Sonnabend im späten Frühling, ein langer Spaziergang mit Freunden im Park und einem kleinen Abstecher im Zoo wird ruppig unterbrochen von einem halbstarken Gewitter das uns drohend die ersten dicken Regentropfen auf Stirn und Arm schickt. Schnellen Schrittes geht es nach Hause, die dunklen Wolken und das lauter werdende Donnern immerfort im Rücken. Gerade noch ins Haus geschlüpft beginnt sich hinter der laut zufallenden Eisenhaustür mit dem bleigefassten Fenster der Regen zu verstärken. Mit dem beruhigenden Gefühl dem sich nun zu einem Wolkenbruch ausweitenden Regen entkommend zu sein, kommt der Hunger. Wie gut das wir diesen Moment mit einem ausgewiesenen Kenner der hohen Kunst des spontanen Kochens erleben, ein kurzer Blick seines geschulten Auges in die Vorräte des Haushalts und die Kenntnis unserer Geschmäcker genügt ihm um uns das ideale Gericht für diesen Moment zu kreieren: Kaiserschmarren. Die folgenden Bilder zeigen den Meister bei seiner Arbeit in der vom Gewitter eingedunkelten Küche.

Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Die erste Zutat sind drei Eier
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Gefolgt von zwei Vanilleschoten die vorsichtig geöffnet werden
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Und deren inhalt mit Geduld herausgekratzt wird
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Das Vanillemark wird formschön auf das Eigelb platziert
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Mehl wird gewogen
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Und dazu etwas Milch gegeben
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Ein Mehlberg vom Nahen
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Eigelb mit Vanillemark und Milch kommen zusammen.
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Und werden umgehende gerührt
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Dazu kommt Rohrzucker
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Und weiter gehts mit der Rührerei
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Jetzt kommt auch das Mehl dazu
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Langsam wird ein Teig daraus - nun ist höchste Vorsicht vor Naschdieben geboten
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Das übrige Eiweiß vom Eigelb wird geschlagen
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Bis es fest wird
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Der Meister hebt das Eiweiß auf den Teig
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Und vermengt vorsichtig
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Bis ein kleisterartiges Gemisch entsteht
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Nebenher wird Butter geschmolzen
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
vorsichtig wird der Teig in die Pfanne mit der geschmolzenen Butter gegossen
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Der Meister lässt den Teig einige Momente die Wärme aufnehmen
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
und unterteilt den Teig dann in Viertel
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
diese Viertel hebt er vorsichtig um
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
nach und nach bis alle Viertel beidseitig eine feste Kruste gebildet haben
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
so sollte die Konsistenz der Kruste beschaffen sein
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
nun werden die Viertel zerteilt
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
Stück für Stück wird alles immer kleiner
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
So groß sollten die zerteilten Stückchen sein
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
doch eine entscheidende Zutat fehlt unbedingt
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
mit lässiger Hand verteilt der Meister den Staubzucker über dem Werk
Von der hohen Kunst des spontanen Kochens.
bis die hungrigen Zuschauer alle Hemmungen verlieren und es ihm aus den Händen reißen.

Das Rezept für 4 Personen im Detail:

  • 2-3 EL Rum vom Besten
  • 150g Mehl & 1 Prise Salz
  • 1 EL Staubzucker
  • 5g Vanillemark
  • 3 Eigelb & 3 Eiweiß
  • 1/8 l Milch
  • etwas Zitronensaft
  • 50-60g Butter
  • Staubzucker zum Bestreuen

 

 

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