Der Romanschriftsteller, Novellist, Lyriker, Balladendichter und Dramatiker Julius Mosen (eigentl. Moses) wurde am 8. Juli 1803 im vogtländischen Marieney geboren und verstarb am 10. Oktober 1867 in Oldenburg.
Der Sohn eines Volksschullehrers besuchte 1817/21 das Gymnasium in Plauen, studierte 1822 Jura in Jena, brach das Studium ab, erhielt Honorare für ein von Goethe preisgekröntes Festgedicht, begab sich auf eine zweijährige Italienreise, setzte 1826/28 das Studium in Leipzig fort, arbeitete danach als Hilfskraft eines Advokaten in Markneukirchen, erhielt 1831 die Stelle eines Aktuars beim Patrimonialgericht in Kohren, wurde 1834 Advokat in Dresden und schließlich 1844/48 Dramaturg am Hoftheater in Oldenburg.
Bereits ab 1846 litt er unter einer fortschreitenden schweren Erkrankung mit ersten Lähmungserscheinungen.
Anlässlich seines 150. Geburtstages gab die Vogtländische Literaturgesellschaft Julius Mosen e.V. eine Broschüre mit dem Titel Julius Mosen (1803–1867) Dichter, Dramaturg, Jurist, ein gebürtiger Vogtländer heraus.
Verfasser der Publikation ist der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Bernhardt. Dieser fragt zunächst nach der Aktualität Mosens, geht auf seinen Lebensweg ein, hebt den Sinn Mosens für volkstümliche Literatur nach dem Vorbild von Wilhelm und Jakob Grimm hervor, wie seine Versuche als Prosaautor, Lyriker und Dramatiker, ehe er beim Dramaturgen Mosen am Hoftheater Oldenburg ankommt. Das abschließende 9. Kapitel ist mit Am Beginn der literarischen Moderne überschrieben. Rüdiger Bernhardt gibt hier einen Überblick der Wirkungsgeschichte und fasst zusammen, dass die Werke Mosens historische Zeugnisse für sich sind. Wenn wir europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts verstehen wollen, dann sollten wir wohl auch Mosen wieder lesen.
Clara Schwarzenwald
Information
Rüdiger Bernhardt: Julius Mosen (1803–1867) Dichter, Dramaturg, Jurist, ein gebürtiger Vogtländer«. Muldenhammer 2017. 206 S., 17 Abbildungen.
ISBN 978-3-86716-144-2
Sämtliche Werke Mosens erschienen 1871 in Leipzig in 5. Auflage in 8 Bänden
Die Julius Mosen Gesellschaft e.V. gab 1998 bis 2000 ausgewählte Werkes Mosens in drei Bänden heraus.
Die Vogtländische Literaturgesellschaft Julius Mosen veranstaltet am 23. September ein Kolloquium zu Ehren Julius Mosens auf Schloss Voigtsberg in 08606 Oelsnitz/Vogtland. Eröffnet wird die Tagung um 10.30 Uhr im Fürstensaal. Nach der Mittagspause folgen ab 15 Uhr Aufführungen von Mosenliedern, ein Theaterstück des Julius-Mosen-Gymnasiums und die Buchvorstellung von Professor Bernhardt.
Am 15. Oktober findet im Festsaal des Vogtlandmuseums eine Festveranstaltung zu Ehren Julius Mosens von 10 bis 12 Uhr statt. Von 12.15 Uhr bis 13.15 Uhr findet am Julius Mosen Denkmal, unterhallb des Neuen Rathauses, eine gemeinsame Kranzniederlegung des Plauener Oberbürgermeisters und des Landeskommandanten der Tiroler Schützen statt.