Rezension

SPORT IN LIMBACH-OBERFROHNA

Heinz Hammer hat es geschafft: 175 Jahre Sportgeschichte von Limbach-Oberfrohna und seinen Ortsteilen auf 296 Seiten, im Format 26,5 × 21,5 cm und mit einem Gewicht von 1.325 kg zusammenzufassen. Er bietet einen exemplarischen Querschnitt durch die Entwicklung der Sportvereine einer sächsischen Kleinstadt, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1990 von Textilmaschinenbau- und Textilindustrie dominiert wurde. Den Titel ziert ein Foto aus einem Spiel der Limbacher Frauen-Handballmannschaft.

Heinz Hammer dokumentiert die Arbeit der Vereine mit Fotos von Sportstätten, Mannschaften, Sportlerinnen und Sportlern, Zeitungsausschnitten und anderen Dokumenten. Die Darstellung beginnt mit den Turnern in der Tradition Turnvater Jahns in der Turnhalle an der Weststraße. Deren Teilnahme an der 1848er Revolution in Dresden erwähnt Heinz Hammer auch.

Die Darstellung der Fußballgeschichte nimmt im Buch großen Raum ein. Das dominierende Zuschauerinteresse an dieser Sportart war für eine Industriestadt des letzten Jahrhunderts typisch. Aber der Handball behauptete in Limbach-Oberfrohna und Umgebung stets seinen Platz. Die Handballerinen und Handballer spielten in höheren Klassen als die Fußballer. Die athletischen Anforderungen des Handballs bedingten Offenheit gegenüber Leichtathletik, Schwimmen und andern Einzelsportarten.

Werner Bornhöfft errang 1932 bei den Deutscher Meisterschaften in Hannover den Titel mit der Rekordhöhe von 1,93 m. Bei den Deutschen Meisterschaften 1933 in Köln siegte er mit 1,94 m. Werner Bornhöfft starb, wie viele andere Sportler, im Zweiten Weltkrieg.

Die Schwimmerin Uta Schmuck errang bei den Olympischen Spielen in Mexico-City, 1968 mit der 4 × 100m Freistil-Staffel die Silbermedaille.

Der Boxer Jürgen Fanghänel wurde im Schwergewicht 1977 Vizeeuropameister, 1978 Weltmeisterschaftsdritter, 1980 Olympiadritter und 1982 Vizeweltmeister.

Der Triathlet Alexander Kunze nahm ab 2011 mehrfach am Iron-Man-Wettkampf von Hawaii teil. 2011 und 2019 wurde er Vizeeuropameister und 2021 Europameister in seiner Altersklasse.

Die Brüder Mattheo und Christoph Straßburger (re.), die das Chemnitzer Sportgymnasium besuchen, belegten im Schwimmen bereits mehrfach vordere Plätze bei den Deutschen Meisterschaften.

Dem sportbegeisterten Ex-Fußballer und aktivem Radsportler Heinz Hammer und der ihn unterstützenden Stadtverwaltung Limbach-Oberfrohna ist für das Buch zu danken. In der Regel sehen die einzelnen Vereine nur ihre eigene Sportart. Aber in der Wirklichkeit stehen alle Sportarten im Zusammenhang. Sport ist Sport. Die Darstellung Heinz Hammers bringt uns mit vielen Fotos den Geist und die Atmosphäre des Sports vergangener Zeiten nahe. Wir empfinden den Geruch des Hallenfußbodens, des Rasenplatzes, des Schweißes der Sportler, der Anstrengung und mitunter Quälerei des Trainings, der Enttäuschung der Niederlagen und der Freude des Sieges. Zudem setzt Heinz Hammer den Sportlerinnen und Sportlern früherer Zeiten, die unter einfachsten Bedingungen mit Enthusiasmus Spitzenleistungen erzielten, ein Denkmal. Gleichzeitig vermittelt das Buch dem Leser die Einsicht, dass auch heute „der Sport die schönste Nebensache der Welt ist. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.“ (Lieblingszitat des Leichtathletik-Trainers Willy Granz)

Clara Schwarzenwald

Information

Heinz Hammer: Pure Leidenschaft. 175 Jahre Sport in Limbach-Oberfrohna. 26,5×21,5 cm, 296 Seiten, zahlreiche, z.T. farbige Fotos und Abbildungen. Erhältlich im Buchhandel und der Stadtinformation von Limbach-Oberfrohna.

3 thoughts on “SPORT IN LIMBACH-OBERFROHNA

  1. Habe das Buch vom meinen Bruder zum 60.geburtstag bekommen.ich finde das Buch so toll vorallem mein Papa Ernst parthum und mein Opa sie waren rennfahrer Motorrad und sie wurden mit erwähnt. Vielen lieben dank an den Autor für seine Recherchen. Toll

    1. Liebe Frau Parthum, Ihr Großvater und Ihr Vater waren beide Motorradspezialisten aus unserer Region. Sie gaben alles für ihren geliebten Motorsport. In ihrer aktiven Zeit fuhren sie so manche spektakuläre Rennen, die nicht zu vergleichen waren mit den Motorsporteranstaltungen der jetzigen Zeit. Die „Parthums“ haben es einfach verdient, dass man sich an sie erinnert. Mit den Veröffentlichungen hier im Buch hat man ihnen noch ein sportliches Denkmal setzen können.
      Besten Grüße von Heinz Hammer!

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