Reportagen

DER MIRONDE-VERLAG AUF DER BUCHMESSE LEIPZIG. TAG 2

Am Stand des Mironde-Verlages trafen sich am 28. April wieder Autoren und Besucher.

Um 12 Uhr trat der erfahrene Leipziger Lokaljournalist Ekkehard Schulreich (re.), der Autor des Buches „Originale Druckgraphik ist das Markenzeichen des Leipziger Verlegers Karl Quarch“, li. Matthias Haberzettl, Vorstandsmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft e.V., auf. Er erinnerte an den kleinen Leipziger Verlag, dem eine Lizenz für Bücher versagt blieb, der die Niesche der Glückwunschkarten finden und gemeinsam mit den besten Graphikern der DDR „Alltagsdrucksachen“ auf hohem Niveau und in hohen Stückzahlen produzieren konnte. Mit der Einführung der Marktwirtschaft setzte sich jedoch die schlechtere Qualität durch, die Kundschaft blieb weg und die Insolvenz gestaltete sich als Tragödie. Das Buch wurde von der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. 2019 zu seiner Jahresgabe gekürt.

Auch die Zwickauer Buchhändlerin und Kulturaktivistin Gabriele Hertel (Mitte) fand den Weg zum Stand des Mironde-Verlages.

14 Uhr stellte der Mironde-Verlag sein Projekt der Wanderungen durch Mitteldeutschland auf der Bühne E 100 Halle 4 vor. Mit der Entstehung des Mittelhochdeutschen um 1200 wurde die Erneuerungsfähigkeit in der Region zwischen Braunschweig und Görlitz zum Kern mitteldeutscher Mentalität. Im Verlagsprogramm finden sich deshalb neben historischen Darstellungen auch Bücher über gegenwärtige Innovationen, wie die Klärschlammveredlung mit Pyrolyse oder Building Information Modeling. 

Um 15 Uhr stellte Dr. med. Dieter Schwartze (2. v. li.) sein für August 2023 angekündigtes Buch „Der blockierte Mensch. Das Schicksal des Arztes Rudolf Zuckermann“ vor. Der jüdische Arzt Zuckermann kämpfte im Spanienkrieg für die Republik und konnte nach deren Niederlage ins mexikanische Exil entkommen. Dort traf er an der ersten Kardiologischen Klinik der Welt mit berühmten Kollegen zusammen, engagierte sich in der Forschung, veröffentlichte etwa 40 Artikel und wollte seine Erfahrungen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der jungen DDR zur Verfügung stellen. Von den Sicherheitssorganen wurde er der Agententätigkeit verdächtig, verhaftet, verhört und nach der Freilassung von den älteren Kollegen, die noch nie etwas von Kardiologie gehört hatten, fachlich völlig unterschätzt. In der Kunst fand Zuckermann schließlich Erfüllung.

Clara Schwarzenwald

Information

Treffen Sie unsere Autoren am Stand des Mironde Verlages Halle 4/A200!

29.4. 14–15 Uhr Prof. Dr. Friedrich Naumann: „Sächsische Bergbaukunst im 18. Jahrhundert auf dem Weg nach Russland“

29.4. 15–16 Uhr Michael Schuster: „Der Zwerg aus dem Berg. Eine Zeitreise in die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“

Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert