Reportagen

KOENIG-FACHSENFELD-EHRUNG IM FAHRZEUGMUSEUM

Am Abend des 4. Mai stellte Frieder Bach vor einem fachkundigen Publikum im Sächsischen Fahrzeugmuseum in Chemnitz sein neues Buch mit dem Titel „Aus der Werkstatt der Natur. Der DKW-Weltrekordwagen des Freiherrn von Koenig-Fachsenfeld“ vor. 

Frieder Bach erzählte den Zuhörern die Geschichte seiner Entdeckung des DKW-Weltrekordrennwagens von Reinhard Freiherr von Koenig-Fachsenfeld. Sie begann beim DKW-Treffen in Garitz, führte zur Wiederherstellung des stark beschädigten, zu anderen Zwecken gekürzten Rennwagens, und endete mit der Übergabe des Wagens an die Freiherr von Fachsenfeld-Stiftung in Fachsenfeld bei Aalen. Frieder Bach erzählte als „Schrauber“, der die Details der DKW-Technik kennt. Auch konnte er seine Sympathie für den Rennsport nicht verbergen. („Wenn man in so einem Ding sitzt, ist es schwer, das Gaspedal nur halb durchzutreten…“) Zugleich spürte man eine Art Geistesverwandtschaft mit dem Freiherrn. Dessen Ehrgeiz habe darin bestanden zu zeigen, dass man durch eine intelligente aerodynamische Fahrzeugkarosserie die Leistung verbessern konnte, ohne Hubraum oder PS-Zahl zu erhöhen. So habe Koenig-Fachsenfeld den DKW-Rennwagen mit einem Hubraum von 500 cm3 und 36–38 PS durch aerodynamische Intelligenz 1931 in Montlhéry zu einer Spitzengeschwindigkeit von 162 km/h, und damit zum Weltrekord gebracht. 

Nach und nach wurde die Absicht Frieder Bachs deutlich, den Namen Reinhard von Koenig-Fachsenfeld vor dem Vergessen zu bewahren. Wie andere Vertreter seiner Generation ging Koenig-Fachsenfeld von den Erfahrungen aus dem Flugwesen an die Autokonstruktion. Seine Anregungen empfing er denn auch von den Tauben im Schlosspark, die er sein Leben lang beobachtete. Über einen Windkanal verfügte er nicht. Mit dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess näherte er sich der idealen Form an. Im Rennen überprüfte er die Erkenntnisse. Ähnlich wie Frieder Bach hatte Koenig-Fachsenfeld keinen Ehrgeiz, sich Ruhm und Ehre einzuhandeln. Sein Leben lang arbeitete Koenig-Fachsenfeld kontinuierlich an der Verbesserung der Aerodynamik seiner Rennwagen oder der Rennwagen von Kollegen, wie z.B. den Manfred von Brauchitschs. Sein Wissen und seine Erfahrung überlieferte Koenig-Fachsenfeld, wie Frieder Bach, in Büchern.

Die Veranstaltung im Sächsischen Fahrzeugmuseum war ein Ereignis. Wir bedauern alle, die nicht dabei sein konnten. Der Respekt und die Verehrung, die Frieder Bach für den Aerodynamiker empfindet, sind der Größe – wo findet man heute noch soetwas – des Reinhard Freiherrn von Koenig-Fachsenfeld würdig.

Nach dem Vortrag beantwortete Frieder Bach geduldig Fragen und signierte sein neues Buch. Hier mit dem Sachsenring-Kenner Wolfgang Hallmann.

Johannes Eichenthal

Information

Frieder Bach: Aus der Werkstatt der Natur. Der DKW-Weltrekordwagen des Freiherrn Reinhard von Koenig-Fachsenfeld. Broschur  21 × 21 cm  etwa 48 S., 100 z. T. farbige Fotos und Abbildungen  

VP 14,50 ISBN 978-3-96063-055-5

Bestellbar über jede Buchhandlung oder direkt beim Verlag: https://buchversand.mironde.com/p/aus-der-werkstatt-der-natur-der-dkw-weltrekordwagen-des-freiherrn-reinhard-von-koenig-fachsenfeld

Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.

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