Sehr geehrte Damen und Herrn,
wir veröffentlichen einen Gastbeitrag von Dr. Klaus Walther.
Johannes Eichenthal
Über sieben Brücken musst du gehn.
Zum Tod des Schriftstellers Helmut Richter.
Wir waren ein halbes Jahrhundert befreundet. Sein letzter Gedichtband trägt den Titel »Was soll nur werden, wenn ich nicht mehr bin«. Nun ist er nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren in seiner Heimatstadt Leipzig gestorben. Und so bleiben uns die Erinnerungen an einen Autor, der in Gedichten, Filmen, Prosabüchern immer wieder seine Zeit, die schwierigen und die schönen Jahre befragte. Aus Mähren kam er, war Prüfingenieur und begann zu schreiben. Am Institut für Literatur studierte er, Anfang der neunziger Jahre wurde er dessen letzter Direktor. Für ein Gedicht, das dem Leipziger Parteisekretär Paul Fröhlich missfiel, schickte man ihn in die Produktion, sein Reportagebuch »Schnee auf dem Schornstein« wurde verboten, weil es die Realitäten beim Aufbau des Kraftwerkes Thierbach schonungslos beschrieb. Aber er lebte auch mit der Hoffnung auf eine menschliche gute Zeit. Und da entstand mit der Gruppe Karat jenes Lied, das zu einem Weltbestseller wurde »Über sieben Brücken mußt Du gehn«, eine Ballade, die wohl auch sein Leben meinte. Das wird man nicht vergessen, das wird nun bleiben, wenn er nicht mehr ist.
Klaus Walther
Information
Helmut Richter: Was soll nun werden, wenn ich nicht mehr bin. Hundert Gedichte. Faber & Faber, Leipzig 2008. 130 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-86730-068-1
Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.
Ich habe Hemut Richters Buch damals noch unter ganz anderen Umständen auch gelesen es faszinierte mich damals umsomehr weil ich beim Aufbau des Tierbach Kraftwekes beteiligt war.
Später als Beschäftigter im KW Lippendorf-Tierbach als Kraftfahrer und Kranfahrer gearbeitet habe.
Dieses Buch würde ich in der heutigen Zeit gerne noch mal lesen bzw.besitzen.
Gibt es eine Möglichkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Oertel