Auf Einladung der Goethe Gesellschaft Chemniz e.V. stellte Prof. Dr. Friedrich Naumann am 24. März, dem Geburtstag Georgius Agricolas‘, in der Chemnitzer Neuen Sächsischen Galerie in einer Vorpremiere sein neues Buch über die von Kurfürst August dem Starken und Zar Peter dem Großen zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingeleitete Zusammenarbeit im Bereich der sächsischen Bergbaukunst vor. Die Premiere wird am 6. Mai 2022 in der Chemnitzer Buchhandlung Ebert stattfinden.
Frau Stein vom Vorstand der Goethe-Gesellschaft begrüßte voller Freude die zahlreich erschienenen Gäste und bat Professor Naumann um seinen Vortrag.
Der Referent führte das Publikum mit Hilfe zahlreicher Abbildungen durch das Buch. Ausgangspunkt war die technologische und wissenschaftliche Durchdringung des Erzgebirgsbergbaus. Naumann nannte hier den Namen des einstigen Arztes, Wissenschaftlers und Chemnitzer Bürgermeister Georgius Agricola (1494⏤1555) und die Gründung der Bergakademie Freiberg.
Im Buch werden Voraussetzungen und Zusammenhänge in der Anbahnung der Übereinkunft zwischen Kurfürst August und Zar Peter präzise ausgeführt. Unter den russischen Austauschstudenten ragt der Name Michail Wasiljewitsch Lomonossow (1711⏤1765) heraus. Zunächst studierte er in Marburg bei dem Universalwissenschaftler und Philosophen Christian Wolff (1679⏤1756) sprachliche und wissenschaftliche Grundlagen. Danach absolvierte er ein Fachstudium bei Bergrat Johann Friedrich Henckel (1678⏤1744) in Freiberg. Das Labor und der Schacht waren die Orte des praxisbezogenen Fachstudiums. Naumann ließ in seinem Vortrag die Souveränität des Henckelschen Ansatzes ahnen. Der praxiskundige Gelehrte vermochte kleinste Detailkenntnisse mit der Erforschung des Gesamtprozesses der Entstehung der unbelebten und belebten Natur zu verbinden. »Geognosie« nannte einer seiner Nachfolger, Bergrat Abraham Werner (1750⏤1812), diese neue wissenschaftliche Disziplin. In der Folge zog Freiberg hochkarätige Studenten aus ganz Deutschland und Europa an.
Professor Naumann verwies am Ende seines Vortrages darauf, das das Buch in der ersten Aprilwoche verfügbar sein wird. Die Premiere wird im Rahmen der Chemnitzer Literaturtage Leselust, am 6. Mai 2022, in der Buchhandlung Ebert stattfinden.
Frau Stein dankte dem Referenten am Ende mit einem Strauß Frühlingsblumen für sein Engagement. Einige Besucher, hier der Leiter des Depots Pohl-Ströher in Gelenau, Michael Schuster, traten nach dem Vortrag mit mit weitergehenden Fragen an Professor Naumann heran.
Dem Referenten und den Organisatoren ist zu danken.
Johannes Eichenthal
Information
Friedrich Naumann: Sächsische Bergbaukunst im 18. Jahrhundert auf dem Weg nach Russland. 23,0 × 23,0 cm, fester Einband., 256 Seiten, zweisprachig Deutsch/Russisch, 88 z.T. farbige Abbildungen und Fotos
VP 39,90 Euro ISBN 978-3-96063-045-6