Reportagen

EIN ZWERG AN DER TU BERGAKADEMIE FREIBERG

Am 26. November stellte Michael Schuster sein Buch „Der Zwerg aus dem Berg. Eine Zeitreise in die Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří “ vor vielen kleinen Zuhörern in der Junior Universität der TU-Bergakademie Freiberg im Dietrich-von-Freiberg-Hörsaalbau vor.

Freigelegte Grundmauern des Predigerklosters

Das moderne Gebäude wurde in der Innenstadt auf dem Grundstück des ehemaligen Dominikanerklosters St. Pauli errichtet. Dietrich von Freiberg (1245?- nach 1310) war ein Mönch des Dominikaner- oder Predigerordens (OP), der nach seinen Jahren in Freiberg 1293  zum Prior der Ordensprovinz Teutonia gewählt, 1296/98 in Paris zum Magister promoviert wurde, wissenschaftliche Publikationen, zum Beispiel über die Entstehung des Regenbogens, verfasste, und der 1310 noch einmal zum Provinzialvikar der Ordensprovinz Teutonia gewählt wurde. Dietrich gilt auch als eine Art Mentor seines Ordensbruders Eckhart von Hochheim auf Tambach (1260?-1327), der  auf Burg Altenfels in der Nähe von Tambach-Dietharz geboren wurde. Im Unterschied zu Dietrich, der ausschließlich in Latein kommunizierte, predigte Eckhart um 1300 in Erfurt bereits in deutscher Sprache und entwickelte seine Philosophie in den deutschsprachigen Texte weiter.

Michal Schuster trug seinen Text auch nicht mehr in lateinischer Sprache vor. Aber er musste sich auf die sehr jungen Zuhörer einstellen, die im Durchschnitt 4 bis 5 Jahre alt waren. Ein wichtiger Gehilfe war ihm dabei der Zwerg aus dem Berg. So vermochte es Michael Schuster in nur 20 Minuten fast spielerisch den Kindern von der Begegnung zwischen dem Zwerg Wurzelchen mit dem später berühmten Gelehrten Lazarus Ercker, vom Abbau des Erzes, von der Entwässerungstechnik, von der Verhüttung des Erzes zu erzählen. Selbst die Mahnungen des Zwerges, angesichts abgeholzter Wälder und sichtbarer Umweltschäden, die Menschen mögen doch behutsam mit den Schätzen der Natur umgehen, fand noch Erwähnung.

Nach dem Vortrag stellten sich die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer gemeinsam mit Michael Schuster den Fotografen zu einem Gruppenbild. Lediglich der Zwerg aus dem Berg hatte sich bereits wieder unsichtbar gemacht. (Zwerge können das selbstverständlich.)

Zum Abschluss der wissenschaftlichen Veranstaltung wurde das Steigerlied angestimmt. Für die Eltern der Text zum Mitsingen auf der Leinwand.

Die Musikbegleitung half auch den weniger guten Sängern die Melodie zu finden.

Im Foyer war ein Informationstisch der Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří aufgebaut. Am Büchertisch des Mironde-Verlages antwortete Michael Schuster geduldig auf die Fragen der Kinder und ihrer Eltern. 

Es war eine interessante Veranstaltung im Dietrich-von-Freiberg-Hörsaalgebäude. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der TU Bergakademie Freiberg, die für die angenehme Atmosphäre und den reibungslosen Ablauf sorgten, ist zu danken.

Johannes Eichenthal

Information

Michael Schuster: Der Zwerg aus dem Berg. Eine Zeitreise in die Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří. 23,0 × 23,0 cm, fester Einband., runder Rücken, 96 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen und Fotos

VP 17,95 Euro; ISBN 978-3-96063-048-7 

Der Autor nimmt den Leser auf eine Zeitreise mit durch die Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří.

Der Zwerg aus dem Berg trifft im alten Annaberg den jungen Lazarus Ercker (1528/30–1594), der später ein berühmter Bergbau- und Hüttenfachmann wurde und zahlreiche Bücher verfasste, wie auch den Rechenmeister Adam Ries (1492–1559). Eine verständliche Erzählweise zeichnet das Buch aus. Ergänzt wird der Text durch Illustrationen und Fotos. Das Buch ist gleichermaßen für Kinder und Erwachsene geeignet. Es regt an zum Gespräch zwischen den Generationen und zum Besuch der Wirkungsstätten von Ercker und Ries.

Das Buch ist in jeder Buchhandlung oder direkt beim Verlag erhältlich: https://buchversand.mironde.com/p/der-zwerg-aus-dem-berg

Die Veranstaltung als aufgezeichnetes Video: https://tu-freiberg.de/junioruni/rueckblick-nov-22

Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.

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