Mitte März zieht es jedes Jahr viele Menschen nach Leipzig zur traditionsreichen Buchmesse. Das kalte Frühlingswetter schreckt noch ab, der Osterspaziergang ist noch nicht möglich. Das ergibt nahezu ideale Bedingungen für die Anziehungskraft der Buchmesse.
Vor dem Sachbuchforum in der Halle 3 drängten sich am Vormittag des 12. März die Besucher. Viele prominente Freunde des Buches waren unter ihnen.
Herausgeber Dieter Lehnhardt (Mitte) stellte gemeinsam mit Herausgeber Dr. Klaus Walther und Buchgestalterin Birgit Eichler das Buch »Haben Sie das alles gelesen? Ein Buch für Leser und Sammler« vor.
Im Publikum waren einige der 16 Autoren des Buches, Antiquare, Buchhändler und Bibliophile.
Von Dieter Lehnhardt (Foto Mitte) stammen fast alle Fotografien des Buches.
Die Buchvorstellung wurde selbst wieder von Fotografen verfolgt.
Birgit Eichler erläuterte die Veränderungen, die das Buchprojekt durchlief. Ursprünglich war es als Bildband geplant worden, dann aber entschlossen sich die Herausgeber zum Formatwechsel.
Die Herausgeber Dieter Leonhardt (Foto Mitte) und Dr. Klaus Walther (Foto re.) lieferte anekdotische Einblicke in die Entstehung des Buches und in ferne Sammler-Welten. Einige Zuschauer stellten Fragen. So ergab sich eine angenehme Gesprächsrunde.
Im Anschluss an die Buchvorstellung gab es eine kleine Stärkung am Stand des Mironde-Verlages.
Selbstverständlich signierten die Herausgeber auch das Buch.
Dr. Klaus Walther signierte gleich zwei Bücher. Nach »Haben Sie das alles gelesen? Ein Buch für Leser und Sammler« erschien eine Art von Fortsetzung: »Romantische Lieder und eine Leiche«. Der Form nach ein Bücher-Krimi. Man kann das Buch aber auch als eine Art Einführung in das Büchersammeln lesen.
Klaus Walther: Romantische Lieder und eine Leiche. Ein Bücher-Krimi. 160 Seiten, 12,5 × 21,5 cm, gebunden, Schutzumschlag, Lesebändchen, VP 12,90 ISBN 978-3-937654-87-4
Gegen 15.15 Uhr begrüßte Birgit Eichler am 12. März die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva-Maria Stange, am Stand des Mironde-Verlages. Die Ministerin war in Begleitung von Nora Milenkovic (re.), der Geschäftsführerin des Landesverbandes Mitteldeutschland im Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Zugegen waren der Verbandsvorsitzende des Zweckverbandes Frohnbach, Bürgermeister Klaus Kertzscher, sowie Prof. Dr. Karin Heinrich (ganz li.) und Dr. Steffen Heinrich, die beiden Autoren des Buches »Stromgewinnung mit Klärgas. Das Stirling-Kraftwerk«. In Niederfrohna ist der weltweit erste Stirling-Motor mit nennenswerter Leistung, der anfallendes Gas verstromt. Dieser ist bereits seit einigen Jahren im Dauerbetrieb. Das oben genannte Buch enthält den Forschungsbericht.
Die Ministerin zeigte sich vom Engagement des Verbandsvorsitzenden, Bürgermeister Klaus Kertzscher (Foto li.), der Autoren und dem Forschungspotenzial des ZFV beeindruckt.
Am 14. März stellte Birgit Eichler dem Publikum die Neuerscheinungen des Verlages in der Reihe Prosa und Lyrik vor. Zunächst verwies sie auf die poetischen Lebenserinnerungen des Begründers der deutschen Kinder- und Jugendbuchforschung Prof. Dr. Klaus Doderer, die anlässlich dessen 90. Geburtstages erschienen.
Danach stellte sie den Journalisten und Autoren Matthias Zwarg und sein neues Buch »Flugblätter« vor. Im Buch sind elf Grafiken des Chemnitzer Künstlers Osmar Osten enthalten. Matthias Zwarg las im Anschluss eine Auswahl seiner Gedichte.
Als dritter im Bunde stellte Siegfried Arlt, in Vertretung von Prof. Dr. Rüdiger Görner (London), dessen Gedichtband »Die Leiden des N. Eine Naumburger Trilogie« vor. Siegfried Arlt vermochte es, bei der Lesung des Friedrich-Nietzsche-Teiles, in einer rhetorischen Meisterleistung die Vielschichtigkeit und den Assoziationsreichtum dieses Textes für das Publikum zu erschließen.
Das Publikum nahm das Sprachkunststück Siegfried Arlts dankbar auf.
Kommentar
Der Ausdruck »Leseinsel« ist eine tragfähige Metapher. Rings das tobende, schäumende (Besucher-)Meer. Dessen Brandung durch die Gänge der Messehallen tobt. Am 14. März wurde in Leipzig mit Rekordbesucherzahlen nahezu wieder der Ausnahmezustand erreicht. Einzelne Gänge mussten als Einbahn eingerichtet werden. Der Andrang war gewaltig. Die Besucher wurden durch die Gänge »gespült«, beladen mit Prospekten und Büchern. Manch einer wusste wohl am Ende kaum noch, wo er war.
Foto: Siegfried Arlt (2. v. re.) am Stand des Mironde-Verlages
Zum Glück gibt es aber in diesem Ozean auch Inseln. Die großen Leseinseln bieten die Möglichkeit der Ruhe und des konzentrierten Zuhörens. Der Mironde-Verlag stellte vier anspruchsvolle Bücher in solchen Leseinseln vor. Konzentrierte Veranstaltungen sind also selbst im größten Trubel grundsätzlich möglich.
Foto: Matthias Zwarg ( re.) und Osmar Osten (li.) am Stand des Mironde-Verlages
Ebenso bieten viele Verlagsstände die Möglichkeit zum ernsthaften Gespräch über Bücher. Damit wird wieder einmal auf das Potenzial des guten alten Buches hingewiesen. Es bietet Wissen für den Meinungsaustausch mit anderen Menschen und zugleich die Möglichkeit der stillen Meditation. Wir bedürfen beider Seiten. Das macht uns die Leipziger Buchmesse alljährlich klar. Deshalb an dieser Stelle ein Dank für die vielen fleißigen Helfer der Leipziger Buchmesse. Ohne das Zusammenwirken vieler Menschen im Hintergrund wäre ein solches Ereignis nicht möglich.
Wir freuen uns auf die Leipziger Buchmesse 2016.
Johannes Eichenthal