Am Nachmittag des 25. August begrüßte Birgit Eichler zahlreiche Gäste, darunter Autorinnen und Autoren, Illustratoren und Lektorinnen, im Café-Bereich des Depot Pohl-Ströher in Gelenau. Anlass sei, so Birgit Eichler, das 25jährige Gründungsjubiläum des Mironde-Verlages. Man wolle an gemeinsame Buchprojekte, Veranstaltungen, Lesungen und Messeauftritte erinnern. Als Birgit Eichler die Gäste bat das Glas zu erheben, meldete sich Andreas Eichler mit dem Hinweis zu Wort, dass es an diesem Tag einen weiteren Jubilar gäbe. Auf den Tischkarten sei ein Zitat von ihm zu finden: „Das Einzige, was uns die Geschichte von Denkmalen des Geistes überliefert, sind Bücher“. Die Antwort lieferte Else Gold aus Meißen: Johann Gottfried Herder hätte an diesem Tag seinen 280. Geburtstag begangen. Birgit Eichler bat die Gäste das Glas zu erheben: auf Johann Gottfried Herder und den Mironde-Verlag.
Dann starteten Birgit und Andreas Eichler einen Lauf durch die Verlagsgeschichte. Bei Pfarrer Frank Jung, lernten sie 1990, wie man Gemeindeblätter herstellt. Bürgermeister Lothar Philipp beauftragte sie mit der Herstellung des Niederfrohnaer Amtsblattes. Das Layout wurde damals noch mit der Schreibmaschine erarbeitet. Anfang der 1990er Jahren lernten sie bei einem Freund erstmals einen Apple-Computer und die Programme Aldus Page-Maker und Aldus-Freehand kennen. Damit konnte man die Druckvorstufe für Bücher und Zeitschriften vom Schreibtisch aus herstellen und war nicht mehr auf den Handsatz oder eine Satz-Maschine angewiesen.
1993 verstarb der in Limbach geborene, international bekannte Ausnahmeschriftsteller Gert Hofmann. Birgit und Andreas Eichler waren 1994 Gründungsmitglieder des Freundeskreises Gert Hofmann e.V. Sie dankten dem ehemaligen Stadtrat Peter Vulpius, auf dessen Antrag am 29. Januar 2021, dem 90. Geburtstag Gert Hofmanns, die Stadtbibliothek Limbach-Oberfrohna mit dem Namen Gert Hofmann ausgezeichnet wurde.
Ein Leitbild der Anfangsjahre war der Oberfrohnaer Lehrer und Heimatforscher Horst Strohbach, der auch ein Herausgeber der Monatszeitschrift »Kultur und Heimat« war. Beide gaben deshalb Anfang der 1990er Jahre Heimatsagen und die Zeitschrift »Miriquidi« heraus. (Daraus wurde um 2000 die Zeitschrift „Litterata“ als Papierausgabe und ab 2004 als Internetausgabe.)
Sprecher der ersten Sagen-CD mit dem Titel „Der Nix vom Chemnitztal“ war Siegfried Arlt (https://buchversand.mironde.com/p/der-nix-vom-chemnitztal). Links neben ihm der Wolkensteiner Bürgermeister Wolfram Liebing.
Am 1. Dezember 1999 wurde endlich der Verlag gegründet. Zunächst unter dem Namen „Miriquidi“, dann „Mironde“. Das erste Buch war „Bürgertum und Industrie im Limbacher Land“. Hier wurde erstmals die Methode der Kombination nüchterner Fakten-Darstellung mit Zeitzeugen-Interviews praktiziert. Weiterentwickelt wurde diese Methode in den Tagungsbänden des Niederfrohnaer Historiker-Arbeitskreises zur Sozialgeschichte des Zweiten Weltkrieges in der Region Zwickau-Erzgebirge-Chemnitz zwischen 1939 und 1949. Der letzte Band trug den Titel „Not macht erfinderisch“ und behandelte das Schicksal einzelner Industriebetriebe der Region zwischen 1945 und 2015. (https://buchversand.mironde.com/p/not-macht-erfinderisch) Jüngster Teilnehmer des Kreises war Jens Hummel. Dessen Darstellung der Geschichte Glauchaus „Schwere Jahre“ (https://buchversand.mironde.com/p/schwere-jahre) wurde mit einem Preis der Sächsischen Heimathistoriker ausgezeichnet. Eichler erinnert an die Buchvorstellungen dieser Reihe in der Buchhandlung von Michael Schneider in Schwarzenberg.
Jens Hummel machte als einer der ersten auf die Rolle des Rüstungskommandos Chemnitz in der regionalen Wirtschaft der Jahre 1939 bis 1945 aufmerksam. (https://buchversand.mironde.com/p/verlagerter-krieg)
Der Historiker der Peniger Patentpapierfabrik Heiner Unger
Ein weiterer Teilnehmer des Arbeitskreises war Heiner Unger. Er legte mehrere Bücher zur Geschichte der Papierfabrik Penig vor. Er betreibt heute noch aktiv das Firmenmuseum. (https://buchversand.mironde.com/p/die-papierfabrik-penig-geschichte-und-geschichten-teil-1; https://buchversand.mironde.com/p/die-papierfabrik-penig-geschichte-und-geschichten-teil-2).
Gemeinsam mit dem Philatelisten Hans Meyer (†) veröffentlichte der Verlag das Standardwerk „Sächsische Schwärzungen“. Mit dem Buch Hans Meyers „Philatelie im Dritten Reich“ errang der Verlag eine Großgold-Medaille auf der Lipsia-Philatelie-Literatur-Messe in Leipzig
2011 veröffentlichte der Verlag das Buch „Niederfrohna. Gestern – Heute – Morgen“ mit 60 Interviews und zahlreichen Fotos. (https://buchversand.mironde.com/p/niederfrohna-gestern-heute-morgen) 2022 folgte Teil 2 (https://buchversand.mironde.com/p/niederfrohna-gestern-heute-morgen-2 ) Die Anregung erfolgte durch den Niederfrohnaer Bürgermeister Klaus Kertzscher (auf dem Foto links). Mit dem Buchformat wurde eine ganze Reihe begründet: Langenchursdorf, Callenberg, Krankenhaus Burgstädt, Stadtlexikon Penig, Weißes Gold im Erzgebirge, Depot Pohl Ströher u.a.
Links der Leipziger Journalist Ekkehard Schulreich
Der Leipziger Journalist Ekkehard Schulreich veröffentlichte eine Einführung in die Geschichte des Karl-Quarch-Verlages (https://buchversand.mironde.com/p/ins-schwarze-originale-druckgrafik-war-das-markenzeichen-des-leipziger-verlegers-karl-quarch). Der Autor ist Träger des Mitteldeutschen Historikerpreises 2018 in der Kategorie Dokumentation. Die Pirckheimer-Gesellschaft e.V. kürte das Buch zu Ihrer Jahresgabe 2019. Einigen Gästen, so Andreas Eichler, werde der Name nichts sagen, obwohl sie mit dessen Erzeugnissen einst vertraut waren. Quarch stellte bis 1990 Glückwunschkarten her. Für die Gestaltung beauftragte der Verleger die besten Grafikerinnen und Grafiker der DDR. Herausragend sind die Entwürfen von Prof. Werner Klemke. Die Karten wurden in Auflagen von 800.000 und mehr gedruckt – und auch verkauft. Gebrauchsgrafik auf höchstem Niveau zu normalen Preisen. Mit der Währungsunion 1990 brach jedoch die Nachfrage ein. Der Verlag ging in die Insolvenz. Karl Quarch verlor sein Firmen- und sein Privatvermögen. Freunde in Hessen nahmen ihn auf und unterstützten ihn. Erst nach seinem Tod kehrte er nach Leipzig zurück – auf den Südfriedhof. Die einstigen Massenprodukte sind heute Sammlerstücke.
Eigentlich hatte Frieder Bach, der Grandseigneur der DKW/Auto-Union-Geschichtsschreibung, an einem Rennen in Dessau teilnehmen wollen. Das Schicksal führte ihn aber zum Glück nach Gelenau. Im Mironde-Verlag veröffentlichte er eine ganze Buchreihe. Herausragend für die Geschichte der Region ist das 2022 erschienene Standardwerk „Zwei Takte und zwei Räder. 100 Jahre DKW-Serienmotorrad-Produktion“ (https://buchversand.mironde.com/p/zwei-takte-und-zwei-raeder-dkw-serienmotorraeder-1922-bis-1945) Damit setzte Frieder Bach dem DKW-Führungstrio Jörgen Skafte Rasmussen, Carl Hahn, und Hermann Weber, wie auch der Handwerkskunst der erzgebirgischen Belegschaft ein literarisches Denkmal. Das Zschopauer Werk führte die 1922 begonnene Serienproduktion bereits 1928 zum größten und wichtigsten Motorradwerk der Welt. „Aus der Werkstatt der Natur“ (https://buchversand.mironde.com/p/aus-der-werkstatt-der-natur-der-dkw-weltrekordwagen-des-freiherrn-reinhard-von-koenig-fachsenfeld) heißt ein sehr persönliches Büchlein Frieder Bachs über den Stromlinienpionier Reinhard Freiherr von Fachsenfeld. Eichler erinnerte hier an die Buchvorstellungen Frieder Bachs in der Zwickauer Buchhandlung Hertel.
Klaus Walther (†) war ein Mentor des Verlages. Mit ihm gemeinsam entstanden zahlreiche Bücher. Z. B. „Zehn Jahre Erzgebirgskreis“, neun Bände der Kammweg-Reihe. Klaus Walther war einer der wenigen Journalisten, die die Bücher Gert Hofmanns bereits Anfang der 1980er Jahre rezensierten. In der Kammweg-Reihe erschien auch Gert Hofmann: Die Rückkehr des verlorenen Jakob Michael Reinhold Lenz nach Riga. Mit Illustrationen von Wolfgang E. HerbstSilesius. (https://buchversand.mironde.com/p/die-rueckkehr-des-verlorenen-j-m-r-lenz-nach-riga) Unvergessen ist die Lesung im Stadt Wien L.-O. durch Siegfried Arlt.
Die Wolkensteiner Bibliothekarin Uta Liebing, links neben Else Gold.
Ausgewählte Reiseerzählungen Edgar Hahnewalds erschienen in der Kammweg-Reihe unter dem Titel „Sächsische Schönheit“ (https://buchversand.mironde.com/p/saechsische-schoenheit). Wir erinnern uns an die Buchvorstellung in der Stadtbibliothek Wolkenstein.
Klaus Walther und Dieter Lehnhardt: Haben Sie das alles gelesen. 16 Büchersammler aus ganz Deutschland, begründen, warum sie 20.000, 30.000 oder 50.000 Bücher zu Hause aufbewahren. Nicht um sie gelesen, sondern um sie dann, wenn sie sie lesen möchte, zur Verfügung zu haben. Klaus Walther, begründete, dass ein Literatur-Kanon keinen Sinn für Leser macht, weil für jeden Menschen zu jeder Zeit ein anderes Buch das wichtigste sei. Sein Grundsatz war, dass Bücher bei privaten Sammlern besser aufgehoben sind als in öffentlichen Bibliotheken.
Eine Zusammenfassung des Buches lieferte Andreas Eichler mit dem kleinen Bändchen „Innokonservation. Ein Dialog über Herkunft und Zukunft des Buches“ (https://buchversand.mironde.com/p/innokonservation-2-0-ein-dialog-ueber-herkunft-und-zukunft-des-buches). Eichler erinnert an die eindrucksvolle Vorstellung von „Haben Sie das alles gelesen?“ mit Ex-Ministerpräsidenten und Antiquar Reinhard Klimmt in Saarbrücken.
Sabine Brockhage bei einer Vorstellung von „Paradies ist Sehnsucht“ im Atelier von Olaf Stoy in Bannewitz, im Januar 2011
Klaus Walther erteilte dem Mironde-Satzstudio auch den Auftrag, für den Chemnitzer Verlag eine Marianne-Brandt-Biographie herzustellen. Dabei lernten wir Prof. Hans Brockhage, einen Schüler Marianne Brandts, kennen. Mit ihm realisierten wir kurz vor seinem Tod das Buch „Paradies ist Sehnsucht“. Wir erinnern uns gern an gemeinsame Buchvorstellungen mit seiner Tochter Sabine Brockhage.
Der Chemnitzer Maler und Grafiker Osmar Osten schuf die Collagen für Rüdiger Görners Buch „Die Leiden des N.“
Mit Verweis auf die Essay-Lyrik-Reihe nannte Andreas Eichler die Autoren Utz Rachowski (Reichenbach), Wolfgang Eckert (Meerane), Pater Gabriel (Innsbruck), Klaus Doderer (Darmstadt), Günter Johne (Bonn), Franz Cohn (Stockholm) und Rüdiger Görner (London).
Ludhart M. Nebel neben dem Verleger
Die Buchpremiere von Ludhart M. Nebels Lyrik-Cartoon.Band „Wenn ich Flügel hät‘“ sollte in der Buchhandlung von Silvia Hengmith in Meerane stattfinden. Der Dichter erschien jedoch damals nicht und musste durch den Herausgeber Matthias Lehmann vertreten werden (https://buchversand.mironde.com/p/wenn-ich-fluegel-haett-lyrikcartoons).
Der Maler und Grafiker Rüdiger Mußbach neben der Verlegerin
In der Lyrik-Essay-Reihe erschien auch Johannes Eichenthals „Skepsis und Hoffnung“. Die Illustrationen stammen von Rüdiger Mußbach. Die Buchpremiere erfolgte in der Pax-Bank in Erfurt (https://buchversand.mironde.com/p/skepsis-und-hoffnung).
Eichler verwies auf Künstler-Bücher, z.B. mit Gudrun Wendler (†) „Aug um Ohr“ und auf Fotobände mit Heinz Hammer.
Prof. Dr. Friedrich Naumann (2.v. re.) am Stand des Mironde-Verlages, beim Tag des Welterbes in Olbernhau, am 2. Juni 2024. (Links Michael Schuster)
Eine neue Reihe, so Eichler, sei mit dem Thema Bergbaugeschichte verbunden. Prof. Naumann habe mit der zweisprachigen Darstellung „Sächsische Bergbaukunst auf dem Weg nach Russland im 18. Jahrhundert“ (https://buchversand.mironde.com/p/saechsische-bergbaukunst-im-18-jahrhundert-auf-dem-weg-nach-russland ) eine Pionierleistung vollbracht. Aus seiner Feder liegt auch eine Agricola-Biographie vor (https://buchversand.mironde.com/p/georgius-agricola) Michael Schuster erinnere mit seinem Buch „Der Zwerg aus dem Berg“ (https://buchversand.mironde.com/p/der-zwerg-aus-dem-berg) an den in Annaberg geborenen Lazarus Ercker (1528/30-1594). Ercker wurde 200 bis 300 Jahre lang gemeinsam mit Vannoccio Birringuccio (1480–1537) aus Italien und dem gebürtigen Glauchauer Georgius Agricola (1494–1555) zur wissenschaftlichen Autorität im Montanwesen. Es liegt auch eine Fassung des Buches für Kleinkinder vor (https://buchversand.mironde.com/p/der-zwerg-aus-dem-berg-bildergeschichte-einer-zeitreise-in-die-montanregion-erzgebirge-krusnohori). Günter Eckhart (†) weitete mit seinem letzten Buch unseren Blick auf die erste frühbronzezeitliche Kultur Europas, die sich vor 4000 Jahren zwischen der Westslowakei und dem Harz erstreckte. Vor 4000 Jahren schmolzen unsere Vorfahren bereits das Zinn aus dem Erzgebirge und Kupfer aus dem Vorharz zu Bronze (https://buchversand.mironde.com/p/zur-schneeberg-bergbau-und-siedlungsgeschichte).
Eichler verwies darauf, dass der Mironde-Verlag seit vielen Jahren die Erkenntnisse der österreichischen Wissenschaft auf dem Gebiet der Prozesssteuerung im Bauwesen unter der Bezeichnung „Building Information Modeling“ in Deutschland zugänglich macht. Angefangen hatte es mit einem BIM-Leitfaden von Christoph Eichler (https://buchversand.mironde.com/p/bim-leitfaden-struktur-und-funktion). Es folgte eine Zusammenarbeit mit dem Building Smart e.V. Austria und Prof. Dr.-Ing. Christian Schranz von der TU Wien (https://buchversand.mironde.com/p/bimcert-handbuch-2024).
Der Autor und Gastgeber Michael Schuster (li.) und das Autoren-Ehepaar Prof. Dr.-Ing Karin und Dr.-Ing Steffen Heinrich
Ein weiteres großes Thema, so Eichler, bildet der Komplex „Naturkreislauf und Abwasserbehandlung“. Frau Prof. Dr.-Ing. Karin Heinrich und ZVF-Geschäftsleiter Dr.-Ing. Steffen Heinrich veröffentlichten bereits 2009 „Das Kleinkläranlagen-Handbuch“. (https://buchversand.mironde.com/p/das-kleinklaeranlagen-handbuch) Davon wurden fast 2000 Exemplare verkauft. Im Jahre 2022 erschien von beiden Autoren „Vom Abfall zum Gartengold. Klärschlammveredlung mit Pyrolyse“. (https://buchversand.mironde.com/p/vom-abfall-zum-gartengold-klaerschlammveredlung-mit-pyrolyse) Dr.-Ingenieur Steffen Heinrich und die Mannschaft des ZV Frohnbach entwickelten zwischen 2015 und 2019 ein innovatives Verfahren zum Trocknen und Pelletieren von Klärschlamm mit anschließender pyrolytischer Behandlung, das heißt, mit einer langdauernden Erhitzung unter Luftabschluss auf Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius, wobei stark phosphorhaltige Biokohle erzeugt wird, in der die mineralische Struktur der Materie erhalten bleibt. Die Biokohle ist gut zum Humusaufbau geeignet. Zudem wurde von der Universität Rostock in einem dreijährigen Feldversuch auf einem kargen Acker in Brandenburg die Phosphordüngewirkung nachgewiesen, welche von der Biokohle ausgeht, und zwar anhand der starkzehrenden Nutzpflanze Mais. Der Prozess der Klärschlammveredlung funktioniert ohne Zufuhr von Primärenergie und hinterlässt keinen Abfall. Organische Stoffe (Medikamentenreste, Hormone u.a.) und Mikroplastik werden aufgespalten und in anorganische Stoffe transformiert. Das Verfahren erfüllt die Anforderungen der Null-Abfall-Technologie. Singulär dürfte der Umstand sein, dass die Dokumentation des Verfahrens in einer verständlichen, reich illustrierten Darstellung nahezu gleichzeitig mit dem Bau der Anlage und der Aufnahme des Dauerbetriebes entstand und als großformatiges 400-Seiten-Buch 2022 veröffentlicht wurde. Seither besuchen Gäste aus Deutschland, Europa, Asien, Australien/Ozeanien und Amerika die Anlage des ZV Frohnbach mit Sitz in Limbach-Oberfrohna.
Der Chemnitzer Maler und Grafiker Zorek Davidjan (re.) schuf das Herder-Porträt, das den Umschlägen der „Literarischen Wanderung durch Mitteldeutschland“ zu Grunde liegt.
Der Autor Johannes Eichenthal war leider nicht anwesend. Eichler stellte trotzdem das Verlagsprojekt „Literarische Wanderung durch Mitteldeutschland“ vor. Band 1 erschien unter dem Titel „Von den Minnesängern bis Herder“ (https://buchversand.mironde.com/p/literarische-wanderung-durch-mitteldeutschland-von-den-minnesaengern-bis-herder-sprache-eigensinn1). Eichenthal orientiert sich an der weiten Literaturauffassung Johann Gottfried Herders, dem Konzept von Philosophie als Weisheit und dem Grundsatz, dass wir uns in Sprache konstituieren, nicht in Bewusstsein. Band 2 erschien unter dem Titel „Von Goethe bis Rathenau“ (https://buchversand.mironde.com/p/literarische-wanderung-durch-mitteldeutschland-von-goethe-bis-rathenau-sprache-eigensinn-2-1).
Walther Rathenau setzte die Herdersche Linie von Philosophie als Weisheit fort. Der abschließende dritte Band „Von Thomas Mann bis Gundermann“ soll 2025 erscheinen. Eichler hob hervor, dass Mitteldeutschland eine der innovativsten Regionen Europas sei, dass aber ohne ständig neuen Bezug auf unser sprachlich-literarisches Erbe keine Innovation möglich sei. Hier verwies er wieder auf seinen Begriff der „Innokonservation“. Die „Literarische Wanderung“, so Eichler, sei die historische Fundierung der auf Innovation angelegten Programmteile.
Die beiden Autoren Dr. Dieter Schwartze und Dr. Werner Abel 9010
Zum Abschluss stellte Andreas Eichler den Autor Dr. Dieter Schwartze vor. Aus dessen Feder stammt die Biographie seines Lehrers, des jüdischen Arztes und Kämpfers für die Spanische Republik Rudolf Zuckermann, der an der ersten Kardiologischen Klinik der Welt in Mexiko-City arbeitete und im Mittagspausen-Schachspiel gegen den Erfinder der Kybernetik, und untalentierten Schachspieler, Norbert Wiener, absichtlich verlor (https://buchversand.mironde.com/p/der-blockierte-mensch-das-schicksal-des-arztes-rudolf-zuckermann). Eichler dankte an dieser Stelle Dr. Werner Abel, der die Recherchen Dr. Schwartzes mit spanisch-sprachigen Dokumenten aus mehreren Archiven unterstützte. Hier verwies Eichler auf die Premiere: des neuesten Buches Dr. Schwartzes „Janos Plesch – Europäischer Arzt – Herz-Kreislauf-Forscher und Bonvivant“ (https://buchversand.mironde.com/p/janos-plesch).
Ute Krebs/Wolfgang Schmidt: Das Depot Pohl-Ströher. Volkskunst trifft Spielzeug (https://buchversand.mironde.com/p/das-depot-pohl-stroeher).
Abschließend sagte Birgit Eichler, dass sie sich bewusst für das Depot Pohl-Ströher entschieden habe, für die 100jährige ehemalige Strumpffabrik, in der heute Zeugnisse erzgebirgisch-volkskünstlerischen Innovationsdenkens bewahrt werden. Sie bat Michael Schuster, etwas zum Haus zu sagen.
Michael Schuster erinnerte an die legendäre Stiftergestalt Dr. Erika Pohl-Ströher, skizzierte die Geschichte der Ausstellung und lud alle zum Besuch der Weihnachtsschau ein, die traditionsgemäß am Freitag vor dem ersten Advent eröffnet wird.
Birgit Eichler dankte allen Gästen für ihr Kommen und die liebevollen Aufmerksamkeiten und Geschenke, die sie dem Jubiläum des Mironde-Verlages widmeten. Sie dankte Michael Schuster und seiner Mannschaft für die Unterstützung und dem Team von Konditorei Seidel für die lebensnotwendige Stärkung. Bei Kaffee und Kuchen debattierten die Gäste noch bis 17.30 Uhr.
Die beiden Antiquare Uli Osberghaus (li.) und Michael Schneider
Am Antiquariatsstand von Ulrich Osberghaus erhielten die Gäste zum Abschied Exemplar des Buches von Ute Krebs und Wolfgang Schmidt: „Das Depot Pohl-Ströher. Volkskunst trifft Spielzeug.“ Viele Gäste hatten die Gelegenheit genutzt, um vor Veranstaltungsbeginn die Sommerausstellung des Depots zu besuchen.
An dieser Stelle möchte ich der Fotografin Bettina André danken …
… und auch ihrer jungen Kollegin, die uns die Fotos für diesen Beitrag zur Verfügung stellten.
Es war ein Ereignis. Man erhielt an diesem Nachmittag durch das Zusammentreffen von Gästen aus den verschiedensten Branchen, die sich alle für Bücher interessieren, eine Vorstellung davon, was einen unabhängigen Kleinverlag ausmacht. Die Vielfalt der Kleinverlage ist die Grundlage der Stabilität der Buchbranche.
Clara Schwarzenwald
Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.
Sehr geehrte Frau Eichler und sehr geehrter Herr Dr. Eichler,
Nachträglich herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Jubiläum.
Es gibt immer wieder kleine und größere Überraschungen. Eine davon ist Ihre Geschichte. Vieles wächst und blüht fast im Verborgenen. Die Masse macht es aber an Größe. Darauf sollten und können alle Beteiligten mit Recht stolz sein.
Sie haben zusammen dazu Ihren Beitrag geleistet. Ich wünschte mir und sicher auch viele Bürger einen größere Bekanntheitsgrad des Verlages. Tolle Produkte schlummern da bestimmt noch.
Ich würde mich weiter freuen von Ihnen zu hören, vor allem frühzeitige Veranstaltungstermine.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Kuhn
Großartiger Rückblick auf die gelungene Veranstaltung zu Ehren von Herder und dem MIRONDE-Verlag.
Es war uns eine Freude, dabei gewesen zu sein. Vielen Dank an alle Beteiligten.
Weiterhin viel Elan und Kraft zur Durchsetzung neuer Projekte.
Karsta und Franz Hönicke
Das ist ein beeindruckender Überblick auf die Geschichte und die Leistung eines Kleinen Verlages, auf die Vielfalt des geistigen Lebens, die dieser Verlag anregte, zusammenbrachte und organisierte. Austausch und Weitergabe von Wissen aus den unterschiedlichen Disziplinen, und das alles im Ländlichen Raum.
Gratulation, liebe Familie Eichler, welch eine Leistung Sie mit dem MIRONDE-Verlag vollbrachten, aktuell gestalten und sicherlich noch vollbringen werden. In meinem Falle: ich ziehe voller Ehrfurcht und Respekt die Mütze! Und dann durfte ich noch an der sehr gelungen Feier, inklusive Rückblick vom Klärschlamm, über Sagen, Mitteldeutschlands Erwanderung bis zu Herder, teilnehmen! Wahnsinn! Die Torten waren auch spektakulär. Vielen Dank, auch im Namen meiner Muse.
In Freundschaft
Ludhardt M. Nebel
Für uns war die Feier aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Mironde-Verlages eine Veranstaltung der Superlative, und zwar in jeder Hinsicht ….. bis hin zu der hervorragenden Gastronomie ( die Torten waren sensationell! ).
Es war beeindruckend zu erleben, auf wie vielen Gebieten und zu wie vielen Themen dieser kleine Verlag bisher gearbeitet hat. Eine Reihe bedeutender Werke ist darunter zu finden und z.T. noch in Arbeit.
Unsere Hochachtung und Respekt vor dieser Leistung!
Dies alles in einem so wunderbaren Ambiente geboten zu bekommen, hat es für uns umso eindrucksvoller gemacht.
Herzlichen Dank dafür!
Liebe Familie Eichler, zu Eurem Jubiläum gratulieren wir Euch herzlich.
Für die Zukunft wünschen wir Euch – neben bester Gesundheit – weiterhin viele gute Ideen und Kraft, diese zu realisieren.
In herzlicher Verbundenheit
Bernd und Edda Luckner