Am 24. November wurde das Buch von Ute Krebs und Wolfgang Schmidt mit dem Titel „Das Depot Pohl-Ströher. Volkskunst trifft Spielzeug.“, bei Westermann in Zwickau gedruckt, an die ersten Kunden ausgeliefert. Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, fügte dem Buch ein Geleitwort bei. Das „Depot“ befindet sich in einer ehemaligen Strumpffabrik im erzgebirgischen Gelenau. Die Sammlungsstücke der Mäzenin Dr. Erika Pohl-Ströher werden im Depot bewahrt und temporär liebevoll in Szene gesetzt. Der Besucher kann sie aus nächster Nähe betrachten.
Michael Schuster, der Leiter des Depots, verweist darauf, dass nach zwölf Jahren Existenz der Sammlung erstmals eine Dokumentation vorliegt. Die Tätigkeit und das Engagement der Mitarbeiter dieses neuartigen Projektes wird damit nachvollziehbar.
Ute Krebs, die Autorin des Buches, erinnert daran, dass im Buch auch Geschichten erzählt werden, zum Beispiel von Gesprächen mit Dr. Erika Pohl-Ströher, die in der Sammlung selbst nicht vorkommen. Im Buch kann also auch „zwischen den Zeilen“ der Ausstellung „gelesen“ werden.
Der Fotograf Wolfgang Schmidt, der einige Tausend Fotos von der Sammlung „schoss“, ist immer noch beeindruckt von der Fülle der Ausstellungs-Bilder: Es seien ihm die Augen übergegangen. Trotz aller Anstrengungen könne die Fotografie nur Einblicke bieten. Der Besucher müsse selbst nach Gelenau kommen, um selbst zu sehen …
Birgit Eichler, die Gestalterin des Buches, verweist auf die gute Zusammenarbeit mit Autorin, Fotograf und Sammlungsleitung. Ihre eigentlich Aufgabe sei es gewesen, die Fülle des interessanten Materials auf das vorgegebene Buchformat zu beschränken.
Im Gespräch mit Ute Krebs, Wolfgang Schmidt und Michael Schuster kommen wir auf die Mechanismen zu sprechen, die einige Exponate in Bewegung setzen können. Das Spektrum reicht von einfachen bis zu sehr komplizierten mechanischen Konstruktionen, Weihnachtsberge und Weihnachtslandschaften, die alle nicht zum Verkauf, sondern aus Freude am Tüfteln hergestellt wurden. Nicht zufällig begeistern sich vorurteilslose Kinder als erste für solche Exponate. Manches erinnert an historische Bergbautechnik. Einige historische Mechanismen vermögen selbst die Spezialisten heute nicht mehr zu verstehen. In diesen komplexen Antriebslösungen wird die technologische Kreativität der Erzgebirgsregion sinnlich erlebbar: Wir sehen und hören, wie ein Rädchen ins andere greift, wie der Seilzug bewegt und das hölzerne Zahnrad. Wir riechen das Holz. Auf einmal wird uns klar, wodurch es den Menschen des Erzgebirges gelang, aus den vielen Krisen immer wieder neue Industriezweige zu entwickeln: mit Phantasie!
Insofern gelang der Mäzenin Dr. Erika Pohl-Ströher mit ihrer Sammlung die Errichtung eines „Tempels der Phantasie“. Michael Schuster und vor allem dem gestandenen Restaurator Eckart Holler ist es zu danken, dass die Exponate der Sammlung funktionstüchtig gehalten und in großzügiger Weise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ute Krebs und Wolfgang Schmidt ist zu danken, dass die Sammlung und das Anliegen von Frau Dr. Erika Pohl-Ströher dokumentiert wurde, und auf diese Weise vielleicht auch Menschen nahe gebracht wird, die das Depot bisher noch nicht kannten.
Clara Schwarzenwald
Information
Ute Krebs/Wolfgang Schmidt
Das Depot Pohl-Ströher. Volkskunst trifft Spielzeug
Mit einem Geleitwort der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch
23,0 × 23,0 cm | fester Einband | 160 Seiten
250 z.T. doppelseitige farbige Fotos
VP 19,95 Euro
ISBN 978-3-96063-043-2
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