Reportagen

VOR UND HINTER DER KAMERA

Der 25. Januar war auf den ersten Blick ein ganz normaler Januartag. Weder so richtig trübe, noch so richtig sonnig. Weder fallender Schnee noch blühende Schneeglöckchen. Aber in Hohenstein-Ernstthal wurde eine ganz außergewöhnliche Ausstellung eröffnet. Seit mehr als 20 Jahren kennen alle aktiven Bürgerinnen und Bürger der Region Enrica Kschonsek-Schröder als „die Kabeljournal-Frau“. Sie berichtet über politische, wirtschaftliche und kulturelle Ereignisse der Region. Sie ist Regisseurin, Kamerafrau, Cutterin, Texterin und Sprecherin in einer Person. Aber an diesem Abend des 25. Januar stand sie vielleicht zum ersten Mal selbst vor Kameras. Die Kleine Galerie am Altmarkt eröffnete eine Ausstellung mit Fotos von Enrica Kschonsek-Schröder und konnte die große Zahl an Besuchern kaum fassen. Der Fotograf Thomas Kretschel führte ein Interview mit der Fotografin. Zum Glück übertrugen Lautsprecher das Gespräch in die Nebenräume. Nach Jean Baudrillard war vielleicht diese Übertragung sogar das eigentliche Ereignis.

Zahlreiche Fotografen drängten sich, um Fotos von Enrica zu machen.

Fotoauswahl in Auszügen: Zum Tag des offenen Bunkers (hier mit Spiegelung der Ausstellungsbesucher)

Fotoauswahl in Auszügen: Natur

Fotoauswahl in Auszügen: Fundstücke

Der Niederfrohnaer Altbürgermeister Klaus Kertzscher erinnerte sich, dass er Enrica Kschonsek-Schröder in den Jahren 2002/2003 als Sportvereinsvorsitzender und Präsident des Kreissportbundes, bei Fernsehaufnahmen kennen lernte. Sie habe damals noch am Anfang ihrer Laufbahn gestanden. Heute produziere sie herausragende Reportagen. Mit ihrem Stil habe sie in den Jahren auch das Kabeljournal geprägt und dafür gesorgt, dass es ein attraktiver Kooperationspartner für andere Regionalfernsehunternehmen wurde. Mit ihren Reportagen habe sie wichtige Ereignisse in der Region auf singuläre Weise kommunizierbar und dokumentierbar gemacht. Auch habe sie kein Thema auf die leichte Schulter genommen. Im Gegenteil. Sie brachte immer eine interessante Reportage zustande. Das Publikum mag zudem ihren Sprechstil. Ihre Stimme ist eine Mischung aus Hochdeutsch und einem leichten Sächsisch. In dieser Sprache finden sich viele Menschen wieder. Am Beispiel der Gemeinde Niederfrohna und des Zweckverbandes Frohnbach werde aber auch deutlich, dass Enricas Reportagen mittlerweile selbst eine Art Regionalarchiv darstellten.

Die Niederfrohnaer Fans überreichten zum Dank ein kleines, von Birgit Eichler kunstvoll verpacktes, Geschenk.

Die Ausstellung in der Kleinen Galerie ist noch bis zum 7. April 2024 zu sehen.

Clara Schwarzenwald

Information

www.kleine-galerie-hot.de

Die Litterata – Technik und Poesie in Mitteleuropa – ist ein Feuilleton des Mironde Verlags (www.mironde.com) und des Freundeskreises Gert Hofmann.

One thought on “VOR UND HINTER DER KAMERA

  1. Danke für den Hinweis. Enrica war schon mehrmals in Karstas kleinem Kino in Penig und ich schätze ihre Arbeit sehr. Gratulation!

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